Wetterbilanz März 2021: Trotz Achterbahn am Schluss normal temperiert

Der März 2021 schliesst temperaturmässig gegenüber dem klimatologischen Mittel von 1981 bis 2010 ziemlich durchschnittlich ab, dies trotz grossen Schwankungen innerhalb des Monats. Zudem war er insbesondere im Tessin und im Engadin viel zu trocken und verbreitet teilweise deutlich zu sonnig.

Detaillierte Information finden Sie untenstehend.

Temperaturen: Achterbahnfahrt mit am Schluss ausgeglichener Bilanz

Im Vergleich zum Mittel von 1981 bis 2010 schliesst der März 2021 bei den untenstehend betrachteten Stationen mit Ausnahme von Samedan im Oberengadin (Abweichung -1,4 Grad) sowie des Säntis (Abweichung -0,1 Grad) überdurchschnittlich ab. Die Abweichungen betragen allerdings nur zwischen 0,1 und 0,9 Grad und liegen damit verbreitet unter 1 Grad. Am grössten ist der Überschuss dabei mit 0,9 Grad in Lugano und mit 0,7 Grad in Sitten. Bis zur letzten Woche waren die Temperaturen vor allem im Norden verbreitet unterdurchschnittlich, wofür sich zwei kühle Phasen zwischen dem 5. und dem 10. März sowie dem 13. bis zum 23. März verantwortlich zeichneten.

Bei der ersten Phase brachte eine Nordwest- bis Westströmung wechselhafte Wetterverhältnisse. Bei der zweiten Phase floss zwischen einem Hochdruckgebiet über dem Atlantik und einem Tiefdruckgebiet über Südosteuropa sehr kühle bis kalte Polarluft zu den Alpen. Auf der Alpennordseite gab es gelegentlich auch Schneeschauer, in den Alpentälern fiel auch mal etwas mehr Schnee (siehe beigefügtes Foto von Heiligkreuz/Mels auf 490 Metern im Sarganserland vom Donnerstag 18. März).



In den Bergen gab es gleichzeitig reichlich Neuschnee von regional über 1 Meter und lokal auch über 1,5 Metern, die Lawinengefahr war teilweise gross. Die Temperaturmaxima blieben im Norden teilweise deutlich unter 10 Grad, zwischendurch sogar unter 5 Grad. Ab dem 22. März war das Wetter mit Ausnahme einer Kaltfront, die am 27. März über uns hinwegzog, hochdruckbestimmt und damit oft sonnig und sehr mild, am Monatsende dann sogar richtig warm. So wurden an den letzten beiden Märztagen verbreitet Temperaturen über 20 Grad registriert. Am 30. März gab es in leicht erhöhten Lagen sogar örtlich die höchsten je im März gemessenen Temperaturen, so beispielsweise in Zermatt, Disentis und Piotta. Am letzten Märztag wurde dann lokal auch die Sommermarke von 25 Grad geknackt, so konnten in Basel-Binningen und in Grono in Südbünden exakt 25.0 Grad registriert werden. Nur ganz selten wurden in den vergangenen Jahren schon im März 25 Grad erreicht. Die am Schluss milde Phase war dann auch dafür verantwortlich, dass vielerorts doch noch ein Temperaturüberschuss verzeichnet werden konnte. Dazu machte auch die Vegetationsentwicklung einen kräftigen Schub, was untenstehendes Frühlingsfoto mit blühenden Obstbäumen im Sarganserland zeigt.



Niederschlag: Verbreitet zu trocken, im Tessin extrem zu trocken

Die Kombination aus Hochdruckeinfluss und Nordlagen hat südlich der Alpen für sehr trockene Verhältnisse im vergangenen Monat gesorgt. In Lugano fielen 92% zu wenig Niederschlag, in Samedan waren es 73%. Kein Wunder herrscht aktuell südlich der Alpen eine sehr grosse Waldbrandgefahr. Im Norden war das Niederschlagsdefizit nicht so gross, auf dem Säntis konnte sogar ein leichter Überschuss verzeichnet werden, wofür Staulagen verantwortlich gemacht werden können.

Sonnenscheindauer: Verbreitet zu sonnig

Das Soll an Sonnenstunden wurde im März überall erreicht oder übertroffen. So konnte lokal bis zu 40% mehr Sonne als normal verzeichnet werden, was die recht häufigen Hochdrucklagen bedingt haben. Die zwischenzeitlichen Nordlagen haben dazu geführt, dass der Überschuss auf dem Säntis mit lediglich 9% am kleinsten ausgefallen ist.

Wind: Zwischendurch stürmisch

Der meteorologische Winter war sehr arm an Weststürmen. Im März konnten immerhin zwei stärkere Westwindereignisse verzeichnet werden. So gab es am 11. und am 14. März auf den Bergen sowie den Jurahöhen auch Orkanböen, in Crap Masegn (GR) sowie auf dem Säntis konnten Böen von knapp über 150 km/h registriert werden, auf dem Chasseral waren es knapp 145 km/h. Südlich der Alpen stellten sich zudem recht häufig Nordföhnlagen ein. Diese waren letztmals 2009 so häufig. Demgegenüber traten sonst im März häufige Südföhnlagen nur sehr selten auf.



 

Quelle: MeteoNews
Bilder im Artikel: MeteoNews
Titelbild: Michael Derrer Fuchs – shutterstock.com

Für Nidwalden
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