Anhaltende Dürre im Westen der USA

Wie schon in den vergangenen Jahren leiden grosse Teile der westlichen USA unter einer ausgeprägten Trockenheit. Regional nimmt die Dürre bereits katastrophale Ausmasse an!

In Arizona, Utah, New Mexico und Colorado waren die letzten zwei Jahre die trockensten seit Aufzeichnungsbeginn.

Auch im Norden gab es zuletzt deutlich zu wenig Niederschlag, in North Dakota waren die vergangenen neun Monate die trockensten seit Bestehen des Bundesstaates. Besonders betroffen sind aber einmal mehr Kalifornien und Teile Oregons.

In Kalifornien gibt es bereits jetzt vermehrt Wald- und Buschbrände – ungewöhnlich früh im Jahr. Die vergangenen Monate brachten weniger Niederschlag als erhofft, auch liegt in der Sierra Nevada vergleichsweise wenig Schnee, die Schneeschmelze vermag dieses Defizit nicht auszugleichen. Leider sind die Aussichten düster, denn in den kommenden Wochen stellt sich ohnehin die jährliche Trockenzeit ein. Nach den gewaltigen Waldbränden der vergangenen Saison sind auch für dieses Jahr grosse Feuerschäden zu befürchten!

Wirklich katastrophale Ausmasse nimmt die Dürre im südlichen Oregon an. Im Klamath Becken droht eine historische Wasserknappheit! Ursprünglich war diese Region von flachen Seen und Sumpfgebieten geprägt, vor mehr als hundert Jahren begann die Regierungsbehörde allerdings, diese trocken zu legen und so für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Dazu wurde ein umfangreiches System aus Kanälen und Reservoirs angelegt, das Klamath Reclamation Project.

In dieser Woche wurde nun erstmals in den letzten 114 Jahren von den Behörden die Wasserabgabe in den Hauptkanal gestoppt. Einerseits wird die Landwirtschaft dadurch vor existenzielle Probleme gestellt, andererseits fehlt das Wasser stromabwärts im unteren Teil des Klamath-Flusses. Die hier vorkommenden Koho-Lachse sind die Lebensgrundlage der in einer Reservation lebenden Yurok-Indianer. Der Wassermangel hat bereits jetzt zu einem Massensterben bei den Fischen geführt, ein Grossteil der Population treibt inzwischen verwesend im Fluss. Landwirte und Yurok stehen somit in einem direkten Konkurrenzkampf um das ohnehin viel zu knappe Wasser! Erschwerend ist die schlechte Wasserqualität in den

Stauseen und im Hauptgewässer, dem Upper Klamath Lake. Hier leben einige endemische (nur hier vorkommende) Fischarten wie dem „Lost River Sucker“. Diese Fischart lebt in Bodennähe und kann normalerweise bis zu 40 Jahre alt werden, ist nun aber zunehmend vom Aussterben bedroht. Hauptfaktor hierbei ist der grosse Bestand an Rindern, welche die Uferbereiche mit ihren Hufen erodieren und phosphathaltige Sedimente einbringen. Dadurch kam es zuletzt zu starken Algenblüten, wodurch der Sauerstoffgehalt stark sank und der Anteil toxischer Substanzen anstieg. Bei etlichen der künstlichen Gewässer besteht ein absolutes Badeverbot für Menschen und sogar für Hunde!

Ein besonderes Beispiel dafür, wie alles in der Natur miteinander vernetzt und durch übermässiges Eingreifen des Menschen gefährdet ist. Der fortschreitende Klimawandel trägt seinen Teil dazu bei.

Eine Grafik findet sich hier.

 

Quelle: MeteoNews
Titelbild: nale – shutterstock.com

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