Wetterwechsel und Sonnenwende
Das längste Wochenende des Jahres steht vor der Tür – zumindest was die Tageslänge betrifft. Zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang vergehen nun knapp 16 Stunden. Am Montagmorgen um 05:32 MESZ steht die Sonne schliesslich genau über dem nördlichen Wendekreis.
Auch beim Wetter stehen Veränderungen an.
Mit Ausnahme der Alpensüdseite dominierte heute Vormittag klar die Sonne, nach einer lauen Nacht stiegen die Temperaturen rasch auf hochsommerliche Werte. Auch heute Nachmittag wird die 30-Grad-Marke an etlichen Stationen erreicht. Allerdings bilden sich in der labil geschichteten und leicht angefeuchteten Luft immer mehr und immer grössere Haufenwolken. Gewittertürme schiessen in die Höhe, dies zuerst entlang des Juras, in den Alpen sowie über dem Schwarzwald.
Von hier ausgehend können sie sich dann in weiterer Folge mit der südwestlichen Höhenströmung auch ins Flachland ausbreiten. Es besteht Potential für kräftige Gewitterzellen, das Spektrum reicht von Sturmböen bis zu eingelagerten Hagelzügen. Im Laufe des Abends und der ersten Nachthälfte verlagert sich der Schwerpunkt in die Nordostschweiz, sonst beruhigt sich das Wetter von Westen her wieder.
Morgen Samstag erwartet uns wieder echtes Badewetter mit einer Kombination aus Sonne und ausgedehnten Schleierwolken. Ein Portion Saharastaub macht die Sicht etwas diesig und sorgt zusammen mit den hochsommerlichen Temperaturen für fast schon authentisches Wüstenfeeling. Es wird nämlich wieder richtig heiss, die Höchstwerte liegen zwischen 30 und 33 Grad. In den Alpen können sich lokal wieder isolierte Platzregen und Gewitter bilden, im Flachland geht der Tag dagegen im Wesentlichen trocken über die Bühne.
Am Sonntag beginnt sich die Wetterlage nachhaltig umzustellen. Der bis dahin massgeblich prägende Hochdruckrücken baut sich endgültig ab. Wir geraten auf die Vorderseite eines Tiefs mit Zentrum über dem nahen Atlantik und der Biskaya. Mit einer südwestlichen Strömung gelangt zwar immer noch sehr warme, aber auch deutlich feuchtere und labil geschichtete Luft zu uns in den Alpenraum. Im Osten beginnt der Tag freundlich, hier sind bis zum frühen Nachmittag auch noch einmal Temperaturen um die 30 Grad möglich. Im Westen und Süden breiten sich dagegen rasch erste Regengüsse und Gewitter aus, im Laufe des Nachmittags kommen dann auch die östlichen Landesteile zum Handkuss.
Der Montag ist der längste Tag des Jahres. Am Nordrand der Schweiz dauert er fast auf die Sekunde genau 16 Stunden, ganz im Süden sind es 15 Minuten weniger. Wettertechnisch halten sich die Höhepunkte in Grenzen. Von Südwesten her ziehen immer wieder gewittrig durchsetzte Regengüsse durch, zwischen den Wolken ist aber auch mal Platz für etwas Sonne. Es bleibt warm und schwül mit Höchstwerten von 25 bis 28 Grad.
Grosswetterlage am Montagmorgen, Strömung auf 500 hPa (ca. 5500 Meter Höhe)
Aus heutiger Sicht wird sich an diesem sehr wechselhaften „Gewächshaus-Wettercharakter“ bis Mitte nächster Woche wenig ändern. Wir liegen weiterhin auf der warmen Seite einer Luftmassengrenze im Bereich einer südwestlichen Strömung. Die Temperaturen gehen zwar langsam zurück, mit 23 bis 24 Grad bleibt es aber schwülwarm und tüppig. Im Süden sind bis zu 27 Grad möglich. Für detaillierte Prognosen ist zwar noch etwas zu früh, regional können sich aber wohl auch grössere Regenmengen ergeben.
Quelle: MeteoNews
Titelbild: Symbolbild © FOTOGRIN – shutterstock.com