So wirken sich Süssstoffe auf die Gesundheit von Kindern aus
von Agentur belmedia
Süssstoffe werden im Gegensatz zu Süssungsmitteln immer künstlich hergestellt. Man unterscheidet verschiedene Gruppen, allen gemeinsam ist die fast nicht existente Kalorienzahl. Daher verwendet die Industrie diese Mittel, um Getränke zu süssen. Zucker wird als Verursacher von Karies angenommen, Süssstoffe hingegen sollen diese Wirkung nicht haben, was ebenfalls ein Argument für die künstlichen Stoffe darstellt.
Trotz all dieser Vorteile finden sich leider auch Nachteile bei den Süssstoffen. Sie enthalten zwar keine Kalorien, können jedoch nicht bedenkenlos als gesund eingestuft werden. Dem Körper wird vorgetäuscht, er habe Zucker, also Energie, zu sich genommen. Da dies nicht der Fall ist, entsteht ein Verlangen nach energiereichen Stoffen. Das Gehirn fordert Zucker und viele Menschen geben dem Druck nach. Studien belegen, dass eine Bevölkerung, welche viel Süssstoffe zu sich nimmt, nicht weniger Übergewicht hat. Somit haben Süssstoffe langfristig gesehen keine positiven Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung.
In vielen Fällen können Süssstoffe negative Auswirkungen auf das Essverhalten von Kindern haben. Konsumieren diese viele gesüsste Speisen und Getränke, dann gewöhnen sie sich an den Geschmack und verlangen nach intensiv schmeckenden Lebensmitteln. Durch diese Gewöhnung entsteht eine Art von Abhängigkeit und die Hemmschwelle sinkt, auch gezuckerte Produkte zu sich zu nehmen. Gerade in jungen Jahren entwickelt sich der Geschmackssinn und die Kinder werden durch die Süssstoffe in die falsche Bahn gelenkt. Enthält ein Produkt Süssstoffe, dann sollte es genauso dosiert werden wie Lebensmittel mit Zucker, so lernen die Kinder gesunde Zutaten zu schätzen.
Bei Süssstoffen handelt es sich um industrielle Produkte, welche noch nicht ausreichend getestet wurden. Einige Gruppen wurden bereits untersucht und die Ergebnisse werden unterschiedlich interpretiert. Während einige Experten die Stoffe als unbedenklich erklären, fürchten andere Langzeitschäden.
Die amerikanische Zulassungsbehörde für Lebensmittel hat für Aspartam, einen gängigen Süssstoff, eine Liste mit rund 92 Nebenwirkungen veröffentlicht. Unter den Auswirkungen findet man unter anderem Gewichtszunahmen, Hautirritationen und Schwankungen des Blutzuckerspiegels. Berücksichtigt man diese Tatsache, dann sollte man vorsichtig im Umgang mit Süssstoffen sein. Da Kinder über ein niedrigeres Körpergewicht verfügen und dennoch grössere Mengen an gesüssten Getränken zu sich nehmen, können die Auswirkungen extremer sein als bei Erwachsenen.
Noch gravierender ist eine Studie aus Dänemark, welche einen Zusammenhang zwischen Frühgeburten und Süssstoffen festgestellt hat. Es wurden 60.000 schwangere Frauen während der Schwangerschaft begleitet, einige von ihnen tranken Getränke mit Zucker, andere solche mit Süssstoffen. Die Zahlen bestätigten den Verdacht der Forscher, dass die Gruppe der Frauen, welche die Süssstoffe zu sich genommen hatte, ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt hatte.
Ärzte empfehlen, Süssstoffe während der Schwangerschaft nur in begrenztem Masse zu sich zu nehmen, um das Kind nicht zu schädigen. An diesen Studien wird deutlich, dass die Süssstoffe nicht unbedenklich sind und der Umgang genau kontrolliert werden muss. Kinder dürfen nicht uneingeschränkten Zugang zu den Getränken haben. Am besten ist, Getränke mit Zucker und Süssstoffen vollständig vom Speiseplan zu streichen. Ist dies nicht möglich, dann sollte der Konsum in jedem Fall eingeschränkt werden.
Forscher haben untersucht, worin die Ursachen für die Nebenwirkungen liegen. Für Aspartam wurde festgestellt, dass der Stoff im Körper zerfällt. Es entsteht Phenylalanin, Asparaginsäure und Methanol. Betrachtet man die Einzelstoffe, dann fällt besonders die Asparaginsäure auf. Diese passiert in vielen Fällen die Blut-Hirn-Schranke und kann Nervenzellen angreifen. Die Folgen sind Kopfschmerzen und Depressionen. Gerade bei Kindern übertreten Stoffe die Blut-Hirn-Schranke mühelos, je kleiner die Kinder sind, desto grösser ist die Gefahr.
Methanol wiederum zerfällt in Formaldehyd und Ameisensäure. Erstgenannter Stoff ist in der Ernährungsmedizin bestens bekannt und wird als krebserregend und erbgutverändernd eingestuft. Analysiert man die einzelnen Bestandteile, dann stellen Süssstoffe ein grösseres Risiko für die Gesundheit dar und es sollte lieber auf ungesüsste Säfte oder Mineralwasser zurückgegriffen werden.
Kleine Kinder sind in ihren Vorlieben für Lebensmittel noch nicht sehr gefestigt und daher lenkbar. Wenn Eltern gesunde Getränke bevorzugt einsetzen, dann besteht eine gute Chance, dass dieses Verhalten in späteren Jahren beibehalten wird. Auf den Verpackungen findet man meistens die speziellen Namen der Süssstoffe, wie Saccharin oder Neotam.
Süssstoffe benötigen als künstlich hergestellte Produkte eine Zulassung. Jedes Land hat hierfür eigene Vorschriften. So kann es passieren, dass ein Stoff in einem Land erlaubt und in einem anderen verboten ist. Alitam beispielsweise ist in den meisten Ländern Europas nicht erlaubt, in Mexiko und in weiten Teilen Asiens schon.
Süssstoffe werden vielfach als Alternative zu Zucker eingesetzt, die Auswirkungen sind jedoch noch nicht vollständig erforscht. Viele Studien beschäftigen sich diesem Thema und es wurden einige Nebenwirkungen festgestellt, welche nicht vernachlässigt werden dürfen. Gerade Kinder sind für die Auswirkungen empfindlich und sollten entsprechend gesüsste Getränke nur beschränktem Masse konsumieren.
Eine schöne Alternative ist das Zubereiten von eigenen Getränken. Hier können sich die Kinder aktiv beteiligen und sich ihre Lieblingsfrüchte auswählen. So wird ein Bewusstsein für die richtige Ernährung geschaffen und die Eltern gehen kein Risiko ein.
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