Langsamer und staubiger Wetterwechsel

Heute floss aus Südwesten immer noch warme, aber in der Höhe etwas feuchtere und vor allem durch Saharastaub beladene Luft zur Schweiz.

Die Feuchtigkeit machte sich in Form von hohen Wolkenfeldern und der Saharastaub durch die Lufttrübung bemerkbar. Dennoch war es besonders in den Alpen und auf der Alpensüdseite auch heute noch einmal freundlich und recht warm.

Aufkommende Südwestströmung leitet einen Wetterwechsel ein

Das seit Tagen hochdruckbestimmte Wetter gehört spätestens ab heute definitiv der Vergangenheit an. Die Wetterlage war vielmehr geprägt durch einen Höhentrog, welcher sich von England bis nach Portugal erstreckte. Der Alpenraum lag auf seiner Vorderseite in einer südwestlichen Höhenströmung, welche recht warme Luft zur Schweiz führte. Sie hatte es allerdings nicht besonders eilig, deutlich feuchtere Luft in den Alpenraum zu lenken. Einzig die oft dichten hohen Wolkenfelder im Jura und Mittelland erinnerten daran, dass das sonnige Wetter nun seinen Abschluss gefunden hat. Speziell in den Alpen und auf der Alpensüdseite waren die Schleierwolken manchmal nur dünn oder gar nicht vorhanden, so dass immer noch zeitweise die Sonne schien und ein freundlicher Wettercharakter entstand.


Geopotential, Temperatur und Luftfeuchtigkeit (flächig in Farbe dargestellt) auf 500 hPa heute, den 29. März 2022, um 06 UTC. Mit südwestlichen Winden (blauer Pfeil) floss allmählich feuchtere Luft zur Schweiz.

Saharastaub trübte das Wetter auf seine Weise

Als ob es in letzter Zeit Mode geworden wäre, hatte die Südwestströmung auch aktuell wieder recht viel Saharastaub im Gepäck. Damit war die Luft wieder recht trüb, wenn auch nicht so stark wie bei markanten Ereignis vor knapp 2 Wochen. Nichtsdestotrotz war der Saharastaub an der unverkennbar rötlichen Färbung einfach festzustellen.


Von der Rigi konnte man den Titlis noch eingermassen deutlich erkennen. Allerdings wies die Atmosphäre eine rötliche Trübung auf, was den Saharastaub anzeigte. Bild: Daniel Gerstgrasser.

Nochmals recht warm

Bis am Nachmittag stiegen die Temperaturen in den Niederungen nochmals auf 17 Grad, im Zentralwallis, am Juranordfuss sowie in den Niederungen der Alpensüdseite reichte es sogar für mehr als 19 Grad. Spitzenreiter war allerdings Chur mit 19.8 Grad, dies dank leichter Föhntendenz.


Tageshöchsttemperatur heute, den 29. März 2022, bis um 15 UTC.

… aber nicht mehr lange

In den nächsten Tagen sinken die Temperaturen schrittweise. Morgen Mittwoch werden bereits lediglich noch Höchstwerte von 12 Grad erwartet und am Freitag und Samstag kann bei starker Bewölkung nur noch mit Tageshöchstwerten von 3 Grad gerechnet werden. Zudem kommt am Freitag eine kräftige Bise auf, welche im Genferseegebiet sogar Böenspitzen von 80 km/h erreichen könnte. Zudem kommt es verbreitet zu Niederschlägen, wobei speziell am Samstag sogar in den Niederungen mit Schneefall gerechnet werden muss. Wer also in den kommenden Tagen im Freien schwitzen will, muss sich körperlich anstrengen, ansonsten ist Frieren angesagt.


Auch in Andermatt im Urserental sind die Südhänge bereits ausgeapert, aber wohl nur vorübergehend. Denn der Kälteeinbruch in den nächsten Tagen überzieht das Urserental wieder mit einer weissen Decke. Bildquelle: Meteoschweiz.

Windfiedern auf 1000 m ü. M. gemäss Prognose am kommenden Samstag, den 2. April 2022, um 0 UTC. Besonders im Genferseegebiet werden in dieser Höhe mittlere Windgeschwindigkeiten von 50 Knoten (ca. 90 km/h) erwartet. Die Böenspitzten in den Niederungen dürften nicht viel schwächer sein. Damit kann – sollte die Prognose korrekt sein – in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Westschweiz eine starke bis stürmische Bise erwartet werden.

Titelbild: Von der Rigi geht der Blick Richtung Süden zu den Urner Alpen, welche heute durch den Saharastaub etwas matt erscheinen.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: Daniel Gerstgrasser

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