Zehn Irrtümer über Geld, Karriere und Arbeit
von Agentur belmedia
Dabei werden manche Sachverhalte mit einem Augenzwinkern beschrieben, sollten aber dennoch ernst genommen werden. Lesen Sie hier mehr über die zehn häufigsten Irrtümer über Geld, Karriere und Arbeit.
Irrtum 1: Arbeit verhindert eine freie persönliche Entwicklung
Viele Zeitgenossen meinen, dass eine geregelte Arbeit die freie Persönlichkeitsentwicklung nachhaltig stört und behindert. Dies stimmt jedoch nicht, da Arbeit ein wesentlicher Bestandteil menschlicher Besonderheiten im Gegensatz zu allen anderen auf unserem Planeten vertretenen Lebewesen ist. Bei der Arbeit entwickeln Menschen besondere Fertigkeiten und Fähigkeiten, die es uns auch ermöglichen, unsere Position im gesellschaftlichen System zu bestimmen. Damit leistet Arbeit einen wichtigen Beitrag zur geistigen und sozialen Entwicklung des Menschen.
Irrtum 2: Ohne Arbeit kann man nicht leben
Es ist durchaus möglich, ohne Arbeit zu leben, dies allerdings meist nur eingeschränkt. Gute Beispielse sind verwöhnte Kinder von Millionären, die unter Umständen ein Leben ganz ohne Arbeit führen können. Viele würden dies jedoch eher als verschenkte Zeit bezeichnen.
Irrtum 3: Man arbeitet zu viel
Besonders Menschen in modernen Industriegesellschaften sind häufig der Meinung, dass sie vor allem zeitlich zu viel arbeiten. Im Vergleich zu anderen Ländern und vergangenen geschichtlichen Epochen arbeiten die meisten heute jedoch sogar weniger. Allerdings hat die Intensität sowie die Anforderungen an die Erwerbsarbeit in vielen Bereichen zugenommen.
Irrtum 4: Zu wenig Lohn schmälert die Arbeitsbereitschaft
Dieser Eindruck ist falsch. Auch bei vergleichsweise geringer Vergütung arbeiten viele Menschen durchaus sehr engagiert. Wieviel Lohn gerechtfertigt ist, hängt von sozialen Faktoren ab sowie von der angestrebten Stellung in der Gesellschaft. Daher kann man nicht sagen, dass zu wenig Lohn die Arbeitsbereitschaft generell negativ beeinflusst.
Irrtum 5: Geld verdirbt den Charakter
Gemeint ist natürlich viel Geld. Diese Weisheit, die wir schon von unseren Grosseltern gehört haben, verfolgt uns auch heute noch. Die Menge des zur Verfügung stehenden Geldes hat allerdings nicht grundlegend etwas mit den Charaktermerkmalen eines Menschen zu tun. Menschen mit viel Geld können ebenso empathisch, herzlich, hilfsbereit und normal im Umgang mit anderen sein wie Personen mit wenig Geld.
Zudem sind auch die Armen nicht zwangsläufig die besseren Menschen. Dieser Ausspruch stammt aus einer Zeit, in der man den unteren Schichten der Gesellschaft weismachen wollte, dass Reichtum mit vielen Problemen behaftet sei. Was den Charakter verderben kann, ist ein unkontrollierter Umgang mit zu viel Geld und eine schlechte Erziehung.
Irrtum 6: Geld ist eine unnötige Erfindung
Mit zunehmender Spezialisierung menschlicher Arbeit wurde ein universell einsetzbares Tauschmittel erforderlich. So wurde Geld erfunden. Geld kann man gegen Leistungen und Produkte universell tauschen, es braucht wenig Platz und lässt sich auch mit nicht finanziell rechenbaren Werten tauschen. Somit ist Geld keineswegs eine überflüssige Erfindung, sondern so lang gut und notwendig, wie Menschen in Tauschgesellschaften leben.
Eine geldlose Gesellschaft funktioniert, wenn alle Leistungen und Waren immer für alle zur Verfügung stehen und jeder daran partizipiert. Dies wird wohl noch lange eine Zukunftsfantasie bleiben.
Irrtum 7: Nur mit Beziehungen kann man Karriere machen
Ein Körnchen Wahrheit steckt wohl schon in dieser Auffassung. Schliesslich helfen Netzwerke durchaus dabei, die eigene Position förderlich zu beeinflussen. Allerdings kann man auch ganz ohne Beziehungen Karriere machen. Die Vernetzungen mit Entscheidungsträgern müssen dann durch harte Arbeit, hervorragende Leistungsfähigkeit oder den ganz besonderen Drang nach oben ersetzt werden. Karriere kann man also durchaus ohne Vitamin B (B wie Beziehung) machen.
Irrtum 8: Wer sich mit dem Chef gutstellt, kommt schneller nach oben
Gute und erfahrene Chefs können Emporkömmlinge und Intriganten sehr gut von ehrlichen und befähigten Mitarbeitern unterscheiden. Oft wundern sich fragwürdige Stiefellecker, warum sie nicht weiter auf der Karriereleiter aufsteigen, obwohl sie so zuvorkommend mit den Vorgesetzten umgehen. Vermutlich gerade deshalb! Erfahrene Vorgesetzte wissen eine kritisch-sachliche Art bei Mitarbeitern mehr zu schätzen und fördern diese Untergebenen lieber als deren opportunistische Kollegen.
Irrtum 9: Wer die Karriereleiter nicht aufsteigen will, ist unfähig oder faul
Auch dies ist nicht richtig. Viele arbeitende Menschen haben nicht die Absicht, Karriere zu machen. Der erlernte Beruf erfüllt viele Menschen ihr gesamtes Arbeitsleben lang. Lediglich die Arbeitsbedingungen und Löhne sind oft nicht befriedigend. Echte Karrieristen sind selten, die von Beginn an nach einem Aufstieg auf der Karriereleiter streben. Manche schaffen diesen Weg sogar von ganz unten. Wer dies nicht will, ist weder faul noch unfähig, sondern meist nur anders ambitioniert.
Irrtum 10: Geld, Karriere und Arbeit ersetzen menschliche Beziehungen
Auch wenn Geld, Karriere und Arbeit in den modernen Industriegesellschaften natürlich wichtige Motivatoren sind, können sie menschliche Beziehungen selbstverständlich nicht ersetzen. Oftmals entstehen sogar im Umfeld der Arbeit tiefe soziale Bindungen, lassen sich aber durch Karriere und Geld nicht aufwerten. Vor allem Langzeit-Singles sind häufig einsam, dies wollen sie mit viel Arbeit, Geld und mit einer guten Karriere kompensieren. Dies gelingt aber meist nicht. Hier wirkt das Plus an Geld, Karriere und Arbeit oft sogar kontraproduktiv.
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