Bund will sich nicht an Gütermetro beteiligen

Künftig sollen Güter durch das Mittelland unterirdisch transportiert werden. Das sieht zumindest das Konzept „Gütermetro“ vor. Eine am 26. Januar vorgestellte Machbarkeitsstudie zeigt nun allerdings, dass allein die erste Etappe von Härkingen/Niederbipp nach Zürich 3,5 Milliarden Franken verschlingen würde.

Das Departement von Verkehrsministerin Doris Leuthard schliesst dabei schon jetzt aus, dass sich der Bund am „Jahrhundertprojekt” finanziell beteiligt. „Das Projekt hat nur Chancen, wenn es vollständig von der Privatwirtschaft finanziert wird”, stellt Pierre-André Meyrat, Vizedirektor des Bundesamtes für Verkehr, in einem Interview mit der „Handelszeitung” klar.

Der Bund werde die Bewilligungen für die Gütermetro nur erteilen, wenn die Rentabilität des Projekts nachgewiesen und die vollständige Finanzierung durch den Privatsektor gesichert sei. Über das weitere Vorgehen werde eine vor kurzem in Auftrag gegebene Studie zum volkswirtschaftlichen Nutzen von Cargo sous terrain entscheiden. „Dann wird klarer, welche Schritte als Nächstes folgen werden”, so Meyrat.



Nicht überall zeigt man sich derweil angetan von der Vision einer unterirdischen Güterbahn. „Wenn mit Cargo sous terrain die lukrativen Mengen auf der Schiene wegfallen, könnte der Binnengüterverkehr auf der Schiene kaum noch eigenwirtschaftlich betrieben werden”, kritisiert Ueli Stückelberger, Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr.

 

Artikel von: Handelszeitung
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