Falscher Microsoftmitarbeiter erhält Fernzugriff auf Computer

Nienburg. Gestern, den 23.01.2023, erstattete ein 76-jähriger Nienburger Anzeige bei der Polizei in Nienburg wegen Betrugs, nachdem er einer bislang unbekannten Person am gleichen Tag Fernzugriff auf seinen Computer gewährte und anschließend mindestens mehrere hundert Euro verlor.

Der Senior erhielt zuvor einen Anruf von dem Unbekannten, der vorgab, dass dessen Microsoft-Konto gefährdet sei. Nach einem kurzen Gespräch vertraute der Nienburger darauf, dass der Anrufer ihm tatsächlich helfen wolle und gestattete ihm Fernzugriff auf seinen Computer.

Nachdem der Unbekannte nach ca. 20 Minuten angeblich alle Gefahren beseitigt hatte, forderte er 450 Euro Aufwandsentschädigung. Der Senior gab an, die Kosten via Paypal zu zahlen. Der Betrüger gab dabei vor, dass Paypal gerade nicht funktioniere und er ein neues Passwort erstellen müsse. Hierzu öffnete sich ein „Fenster“ auf dem Computerbildschirm des Seniors, wo dieser angeblich sein Passwort ändern konnte. Nach einem kurzen weiteren Gespräch wurde das Telefonat beendet.

Im Nachhinein stellte der Senior eine Abbuchung i.H.v. ca. knapp 470 Dollar fest. Als ihm der Verdacht kam, betrogen worden zu sein, erstattete er Anzeige bei der Polizei.

Die Polizei warnt wiederkehrend vor derartigen Betrugsmaschen, bei denen die Täter durch Fernzugriffe an sensible Daten gelangen. In einigen Fällen fordern die Täter auch dazu auf, ein Programm auf Ihrem PC installieren, welches angeblich vorhandene Schadsoftware deinstalliert. Mit der Software des vermeintlichen Supports gelangt die Malware allerdings erst auf Ihren Computer.

Die Polizei gibt folgende Präventionshinweise:

  • Seien Sie misstrauisch und wachsam!
  • Öffnen Sie keine Links und folgen Sie keinen Anweisungen aus plötzlich erscheinenden Pop-Up Fenstern
  • Übergeben Sie fremden Personen keinen Fernzugriff auf Ihre elektronischen Geräte
  • Installieren Sie keine Software nach telefonischer Aufforderung durch fremde Personen
  • Lassen Sie sich durch die Gesprächsführung (Drohungen mit Datenverlust, hohe Schadenseintrittswahrscheinlichkeit pp.) des Anrufers nicht zu unüberlegten und vorschnellen Handlungen verleiten
  • Im Notfall trennen Sie Ihren Computer/Laptop vom Internet und schalten diesen vollständig aus
  • Wenn Sie befürchten, Opfer eines Betrugs geworden zu sein, wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle
  • Bei unautorisierten Überweisungen/Zugriff auf Ihr Online-Banking: Rufen Sie unverzüglich Ihr Geldinstitut an
  • Ändern Sie schnellstmöglich Ihre Passwörter von Onlinebanking oder Bezahldiensten, wenn Sie den Verdacht haben, dass Unbekannte dieses kennen können. Nutzen Sie hierfür dringend ein anderes Endgerät, wenn Sie zuvor jemandem Zugriff gewährt oder auffällige Links angeklickt haben

 

Quelle: Polizeiinspektion Nienburg / Schaumburg
Titelbild: Symbolbild © Birgit Reitz-Hofmann – shutterstock.com

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