Verhafteter Mann (Ukrainer, 56) versucht Beamte der Bundespolizei zu bestechen

Kiel. Der 56-jährige Ukrainer war durch eine Staatsanwaltschaft zur Festnahme ausgeschrieben. Als er die Geldstrafe nicht bezahlen konnte, bot er das zuvor abgehobene Geld den Beamten an.

Die sollten die Situation doch vergessen und die Kontrolle beenden. Zusätzlich war sein Führerschein noch zur Beschlagnahme ausgeschrieben.

Bei einer Ausreiseüberwachung der Bundespolizei Kiel zur Fähre nach Klaipeda, wurde Sonntagnachmittag (26.02) ein 56-jähriger ukrainischer Kraftfahrer kontrolliert. Gegen 15:00 Uhr fiel den Beamten der Kraftfahrer auf und sie schauten sich die Angelegenheit näher an. Bei der Überprüfung seiner Personalien aus dem Reisepass, kam eine Fahndung für den 56-Jährigen zu Tage. Durch ein Amtsgericht war der Mann im Dezember 2022 wegen Straßenverkehrsgefährdung zu einer Geldstrafe in Höhe von 2.498,44 Euro oder ersatzweise zu 45 Tagen Haft verurteilt worden.

Da die Gerichtskasse bisher keine Eingänge verzeichnet hatte, erließ die zuständige Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl. Zusätzlich zu diesem Haftbefehl war der Führerschein zur Beschlagnahme ausgeschrieben worden. Er wurde verhaftet und mit zur Wache genommen. Die Bundespolizisten räumten ihm die Möglichkeit der Zahlung der Geldstrafe ein und fuhren mit ihm zum nächsten Geldautomat. Sein Konto warf ihm allerdings nur 800 Euro aus, das reichte nicht und es ging zurück zur Wache. Dort wurde ihm eröffnet, dass es jetzt für ihn in die nächste JVA ginge. Der 56-Jährige schrie die Beamten an und beleidigte sie in seiner Heimatsprache.

Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass ein Kollege ebenfalls dieser Sprache mächtig war. Nachdem er dies bemerkte, bot er den Beamten die zuvor abgehobenen 800 Euro an, um die Kontrolle jetzt zu beenden und die „Sache“ zu vergessen. Damit hatte er seine Situation noch verschlimmert, nicht nur, dass es jetzt zur nächsten JVA ging, sondern es wurden auch noch zusätzliche Strafanzeigen wegen Beleidigung und Bestechungsversuch eines Amtsträgers geschrieben.

Der Ukrainer wurde um 20:00 Uhr in ein JVA eingeliefert.

Einen weiteren Haftbefehl konnten die Beamten auch noch am Sonntagabend, gegen 18:00 Uhr, ebenfalls im Ostuferhafen vollstrecken. Ein 38-jähriger Litauer legte seinen Reisepass zur Kontrolle vor. Auch ihn hatte ein Amtsgericht im Mai 2022, wegen Trunkenheit im Verkehr, zu einer Geldstrafe in Höhe von 1770 Euro, ersatzweise zu 50 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe verurteilt. Auch hier hatte der Mann bisher nicht gezahlt und konnte es auch an diesem Abend nicht. Also wurde auch er in den Streifenwagen gesteckt und in eine JVA eingeliefert.

 

Quelle: Bundespolizeiinspektion Kiel
Titelbild: Symbolbild © SLindenau – shutterstock.com

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