Die Miliz im Einsatz zugunsten der Schweizer Kultur- und Sportlandschaft
Viele Kultur- oder Sportanlässe könnten ohne Unterstützung durch die Armee nicht durchgeführt werden. Auch in diesem Jahr unterstützt die Miliz eine Vielfalt von Anlässen mit personellen oder materiellen Ressourcen.
Dies ist eine Win-win-Situation für die Veranstalter sowie für die Truppe.
Die Tour de Suisse, das Eidgenössische Schwingfest oder Skirennen wie in St. Moritz oder Wengen: Diese Veranstaltungen könnten ohne die Hilfe der Schweizer Armee nicht stattfinden. Das Milizsystem ermöglicht es, jedes Jahr auf Anfrage der Organisatoren Truppen zur Unterstützung von Kultur- und Sportveranstaltungen von nationaler und internationaler Bedeutung einzusetzen. Diese Unterstützung durch die Armee ist in der Verordnung über die Unterstützung ziviler oder ausserdienstlicher Tätigkeiten mit militärischen Mitteln (VUM) geregelt.
Klare Voraussetzungen
Bei zivilen Grossanlässen von nationaler und internationaler Bedeutung findet der erste Kontakt zwischen dem Veranstalter und der zuständigen Territorialdivision in der Regel zwei Jahre im Voraus statt. Bei den ersten Besprechungen werden die Bedürfnisse und Möglichkeiten beider Seiten geprüft. In der VUM sind die Kriterien, nach denen die Armee entsprechende Unterstützungsleistungen erbringen kann, klar definiert.
Die Erbringung ist an zahlreiche Bedingungen geknüpft. So muss die Veranstaltung etwa von nationaler oder internationaler Bedeutung oder von öffentlichem Interesse sein. Zudem können die Gesuchsteller die Tätigkeiten nachweisbar weder mit eigenen Mitteln noch mit Hilfe von zivilen oder militärischen Vereinen, Verbänden und Organisationen, noch mit der Unterstützung des Zivildiensts oder Zivilschutzes bewältigen.
Aufgrund der Pandemie mussten in den vergangenen Jahren viele Anlässe verschoben oder abgesagt werden. Dennoch unterstützte die Armee im Jahr 2022 rund 85 Veranstaltungen. Für 2023 sind in diesem Zusammenhang knapp 20 000 Diensttage vorgesehen. Zu den üblichen Sport- und Kulturveranstaltungen werden neue hinzukommen, so etwa das Schweizer Jugendmusikfest im September in St. Gallen sowie die Ski-Weltcup-Abfahrten Matterhorn Cervino Speed Opening im November.
Eine Win-win-Situation
Die Aufgaben bei diesen bedeutenden Anlässen sind sehr vielseitig: Verkehrsdienst, sanitätsdienstliche Leistungen, Bau von Tribünen oder Entlastungsbrücken, Pistenpräparierung und vieles mehr. Die Veranstalter können zur Durchführung ihres Anlasses auf das bewährte Milizsystem und die Unterstützung durch die Armeespezialisten zählen. Für die Armee wiederum bieten diese Echteinsätze einen wesentlichen Ausbildungs- und Übungsnutzen, vor allem im Bereich Führung.
Edgar Gillioz, OK-Verantwortlicher Militär und Zivilschutz des Ski-Weltcups in Crans-Montana, bestätigt: „Heute ist die Armee unverzichtbar bei der Organisation von Veranstaltungen nationaler oder internationaler Bedeutung, wie dies die Ski-Weltcup-Rennen sind. Die Veranstalter können nicht nur auf eine effiziente und gut funktionierende Befehlskette, sondern auch auf ausgebildete und tüchtige Fachleute zählen. Es ist möglich, rasch Detachemente unterschiedlicher Grösse anzufordern – ganz nach Bedarf – und sich dabei auf eine bestehende Organisation zu stützen.“
Gut zu wissen
Unterstützungen gemäss der Verordnung vom 21. August 2013 über die Unterstützung ziviler oder ausserdienstlicher Tätigkeiten mit militärischen Mitteln VUM (SR 513.74) sind subsidiäre Beiträge der Armee an die Durchführung von zivilen Grossanlässen von nationaler oder internationaler Bedeutung. Dienstleistungen nach VUM sind nicht Teil von Einsätzen für die Katastrophenhilfe oder die Humanitäre Hilfe oder von subsidiären Sicherungseinsätzen.
Quelle: Schweizer Armee
Bildquelle: ©VBS/DDPS