Unfälle verhindern – Tipps zur Prävention von Verkehrsunfällen

Nach Angaben der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU sterben in der Schweiz jährlich 215 Menschen bei Verkehrsunfällen. Zahlreiche Unfälle sind auf Verhaltensfehler der Verkehrsteilnehmer zurückzuführen.

Im folgenden Artikel zeigt Ihnen Polizei.news in Kooperation mit der , wichtige Tipps zur Unfallprävention.



Vortrittsregeln beachten

Auch wenn die Vortrittsregeln allen Verkehrsteilnehmern bekannt sind, kommt es durch Missachtung der Regelungen immer wieder zu Unfällen. Laut BFU Besonders gefährdet sind dabei Motorrad- und Velofahrer. Jährlich gibt es mehr als 960 Schwerverletzte infolge von Vortrittsmissachtungen. Wichtig ist daher vorausschauendes Fahren. Gerade wenn Sie mit einem Zweirad unterwegs sind, sollten Sie mit Fehlern anderer Lenker rechnen und im Zweifel nicht auf Ihr Vortrittsrecht bestehen.

Gerade in Baustellen ist es nicht immer einfach, dem Verkehrsfluss zu folgen. Wichtig ist, dass der Verkehr reibungslos funktioniert und Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet werden. Die organisiert in solchen Situationen einen behinderungsfreien Verkehrsfluss und richtet Signalanlagen sicher ein. Geschulte Mitarbeiter stehen rund um die Uhr für Einsätze bereit.



Toten Winkel berücksichtigen

Vor allem Fussgänger und Velofahrer sind bei Unfällen, die durch den toten Winkel passieren, gefährdet. Fahrzeuglenker haben einen bestimmten Bereich, der sich ausserhalb ihres Blickfelds befindet, nicht richtig im Blick. Gefährlich ist das vor allem bei grossen Fahrzeugen wie Lastwagen oder Omnibusse. Grundsätzlich gibt es zwar Vorschriften zu besonderen Rückspiegeln für diese Fahrzeuge, dennoch können die Fahrer gerade beim Abbiegen nicht immer den gesamten Bereich überschauen.

Wenn Sie mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs sind, sollten Sie in jedem Fall hinter schweren Motorfahrzeugen bleiben und nicht auf Ihren Vortritt bestehen. Bei einem grossen Fahrzeug ist ein Abbiegevorgang oftmals sehr komplex und der Lenker nimmt ein Fahrrad oder einen Fussgänger im schlimmsten Fall nicht wahr.


An Kreuzungen wird es für Velofahrer oft gefährlich. (Bild:Jaroslav Moravcik – shutterstock.com)

Gute Sichtbarkeit auf Velo und Motorrad

Auch wenn das Fahren mit Licht am Tag verpflichtend ist, sollten Sie als Fahrrad- oder Motorradfahrer auf eine gute Sichtbarkeit achten. Dunkel gekleidete Fahrer sind von anderen Verkehrsteilnehmern nur auf eine kurze Distanz zu erkennen. Daher sollten Sie Kleidung mit reflektierenden Elementen tragen, sinnvoll sind auch Leuchtwesten. Für   Velofahrer gibt es mit Speichenreflektoren oder reflektierenden Pneus die Möglichkeit, die Sicherheit zu erhöhen.


Leuchtwesten erhöhen die Sicherheit von Velofahrern. (Bild:Fabrique Imagique – shutterstock.com)

Ablenkungen vermeiden

Ein kurzer Blick auf das Smartphone oder das Navigationsgerät und schon ist ein Unfall passiert. Egal ob Sie mit einem Fahrzeug oder zu Fuss unterwegs sind, Sie sollten jederzeit aufmerksam sein, sich nicht ablenken lassen und sich auf den Strassenverkehr konzentrieren. Doch nicht nur elektronische Geräte lassen uns unaufmerksam werden, auch Gespräche mit dem Beifahrer oder der Versuch, etwas von der Rückbank zu angeln oder das Kind auf dem Rücksitz zu versorgen, endet schlimmstenfalls mit einem Unfall.

Wer auf dem Velo unterwegs ist, sollte keine Musik hören, oder telefonieren. Geräusche wie von einem nahenden Auto oder Alarmsirenen können so gar nicht oder zu spät wahrgenommen werden.

Bleiben Sie also stets fokussiert und halten an, wenn Sie etwas Wichtiges erledigen müssen.


Auch ein kurzer Blick auf das Smartphone ist gefährlich. (Bild: Rostislav_Sedlacek – shutterstock.com)

Verzicht auf Alkohol und Drogen

Laut BFU spielte in den letzten fünf Jahren bei jedem neunten Unfall Alkohol eine Rolle. Für Neulenkerinnen gilt ohnehin die Nullpromillegrenze, aber auch alle anderen Verkehrsteilnehmer sollten auf Alkohol am Steuer verzichten. Durch den Genuss von Alkohol nimmt die Reaktionsfähigkeit ab und das Risiko für einen schweren Unfall steigt. Vor allem nachts und an Wochenenden kommt es leider häufig zu Unfällen unter Alkoholeinfluss.

Wer Drogen konsumiert hat, sollte in jedem Fall das eigene Auto oder das Motorrad stehen lassen. Abhängig von der Art der Droge gibt es verschiedene Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem, die Fahrfähigkeit ist keinesfalls mehr vorhanden.

Nicht müde ans Steuer

Sekundenschlaf am Steuer oder Unaufmerksamkeit: Wer müde unterwegs ist, gefährdet sich und andere. Die Reaktionsfähigkeit lässt deutlich nach, Fahrzeuglenker sind unkonzentriert und schliessen im schlimmsten Fall für einen kurzen Moment die Augen. Oftmals sind die Folgen fatal und es kommt zu schlimmen Unfällen.

Wer bemerkt, dass die Augen brennen, die Lider schwer werden und das Sehen zunehmend Probleme bereitet, sollte in jedem Fall anhalten. Im besten Fall ruhen Sie sich für etwa eine halbe Stunde aus, um neue Kraft zu tanken.

Auch wenn Sie sich ausgeruht ans Steuer setzen, kommt es durch die Einnahme von Medikamenten manchmal zu Müdigkeit. Wichtig ist, die Nebenwirkungen vor Planung der Fahrt zu bedenken.



Geschwindigkeit einhalten

Viele Unfälle passieren infolge zu hoher Geschwindigkeit. Sie sollten bedenken, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Schildern die maximale Höchstgeschwindigkeit anzeigen. Sind die Wetter- oder Strassenverhältnisse schlecht, sollten Sie Ihr Tempo anpassen und deutlich langsamer fahren. Auch bei schlechter Sicht oder Nässe sollte die Geschwindigkeit gegebenenfalls reduziert werden.

Neben der Geschwindigkeit ist auch der Abstand zum Vordermann entscheidend. Gerade bei hohem Tempo ist unbedingt eine ausreichende Distanz einzuhalten. Eine gute Wahl sind zudem Fahrassistenzsysteme, die auf einen angepassten Abstand zum Vordermann achten.


Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen anpassen. (Bild: fongbeerredhot – shutterstcok.com)

Besondere Vorsicht bei Kindern im Strassenverkehr

Kinder sind im Strassenverkehr besonderen Gefahren ausgesetzt. Sie lassen sich leicht ablenken, sind unkonzentriert und handeln für Erwachsene unerwartet.


Kinder sollten das Verhalten im Strassenverkehr frühzeitig lernen. (Bild: Sasenki – shutterstock.com)

Damit Unfälle mit Kindern verhindern werden können, ist also Aufmerksamkeit und Vorsicht der Erwachsenen gefragt. In der Nähe von Schulen oder Kindergärten sollten Sie besonders achtsam sein. Wichtig ist zudem eine frühzeitige Verkehrserziehung der Kleinen, damit Sie lernen, wie Sie sich zu Fuss und später auch mit dem Velo sicher verhalten. Im besten Fall beginnt die Verkehrserziehung bereits im Kindergarten und wird in der Primarschule intensiviert. Darüber hinaus sollten Eltern mit ihren Kindern das korrekte Verhalten im Strassenverkehr üben.

 

Titelbild: CC7 – shutterstock.com

MEHR LESEN