Bernhard Vogel in Bibel TV zur Lage der Kirche
Lange war Dr. Bernhard Vogel eine der prägenden Gestalten der deutschen Politik und in vielen Funktionen aktiv – unter anderem in seiner Partei CDU, als Ministerpräsident von Thüringen und Rheinland-Pfalz sowie als Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK).
Obwohl inzwischen im Ruhestand verfolgt er immer noch das Zeitgeschehen aktiv mit – zum Beispiel die Entwicklung der Katholischen Kirche in Deutschland und auf der Welt. Vogel fordert mehr Gelassenheit beim Blick auf die sich verändernde Kirche in Deutschland. Sie leidet unter starkem Mitgliederschwund und schwächer werdendem Glauben.
Musik spielt nicht immer bei uns
„Wir sollten den Blick verstärkt auf die Weltkirche richten“, sagt der 83-Jährige in der Sendung „Lauf des Lebens“, die Bibel TV am 25. September um 20:15 Uhr zeigt. Die viel beschworene Krise der Kirche beziehe sich „nur auf Deutschland, höchstens auf Europa. (…) In der Weltkirche steigt die Zahl der Gläubigen, die Zahl der Priester, die Zahl der Nonnen“.
Dabei fordert er: „Wir müssen doch bereit sein anzuerkennen, dass die Musik nicht immer nur bei uns spielt – auch in unserer Kirche“. Das sei ein schwieriger Prozess, „weil sich Einflüsse bemerkbar machen, die uns fremd sind“, gesteht Vogel im Gespräch, aber: „Es gehört zur Geschichte der Kirche, dass sich die Verhältnisse wandeln und weiter wandeln werden“. Die Schwierigkeiten wolle er nicht leugnen, aber es gebe Zeichen der Hoffnung: „Solche Zeiten müssen nicht beklagt, sondern durchgestanden werden.“ Und: „Ein Stück unserer Angst ist auch Bequemlichkeit“, so Vogel.
In Rufbereitschaft
Die Entwicklung des Privat-Fernsehens, die er als Politiker Ende der 70er Jahre gefördert habe, halte er auch nach Jahrzehnten für „gelungen“. Er habe „Vielfalt gewollt“. Als ehemaliger Politiker fühle er sich auch heute noch gefragt. Die Abkürzung i. R. bedeute für ihn „mehr ,in Rufbereitschaft‘ als ,im Ruhestand‘.“
Artikel von: Bibel TV
Artikelbild: © Bibel TV