Tierisch heiss – Hitzetipps

Die meisten unserer Heimtiere können nicht schwitzen und tragen zudem ein wärmendes Fell.

Sie sind der Gefahr eines lebensbedrohlichen Hitzschlags viel eher ausgesetzt als der Mensch. Mit einigen Kniffen kann die Sommerhitze für unsere tierischen Hausgenossen erträglicher werden. Die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz (SUST) hat die wichtigsten Tipps für Tierhalter zusammengestellt.

Hunde: Keine anstrengenden Fahrrad-Touren bei Hitze sowie keine langen Spaziergänge zur Mittagszeit. Nach Möglichkeit entlang des Wassers bewegen und zu frühen Morgen- und Abendstunden den kühlen Wald für die Gassirunde wählen. Vermeiden Sie das Gehen auf Asphalt, um die Pfoten Ihres Hundes zu schützen: Schon bei einer Lufttemperatur von 25°C kann sich der Boden auf 52°C erhitzen und die Pfoten ernsthaft verletzen. Für unvermeidbare Autofahrten mit dem Hund bietet es sich an, die Scheiben im Auto verdunkeln zu lassen (beim Fachmann oder selbst mit getönter Klebefolie). Den Hund aber niemals im Auto warten lassen: Das Auto heizt sich bereits ab 15 Grad innert weniger Minuten so stark auf und dass es zur Todesfalle für den Vierbeiner werden kann. Ebenso wichtig ist es, dem Hund stets genügend frisches Wasser bereitzustellen. Beim Baden in Seen und Gewässern auf Blaualgen achten. In erhöhter Konzentration können diese gesundheitsgefährdend für Mensch und Tier sein.

Katzen: Viele Katzen halten nichts vom Baden. Etwas Abkühlung kann man aber schaffen, indem man die Ohren der Katze aussen befeuchtet. Ebenso angenehm und kühlend ist das Streicheln mit angefeuchteten Händen für die Katze. Auch Katzen können bei direkter Sonneneinstrahlung Sonnenbrand bekommen, besonders anfällig dafür sind weisse Katzen. Daher ist es empfehlenswert, die Ohren und den Nasenbereich bei besonders empfindlichen Tieren mit einem unparfümierten Sunblocker (für Babys) einzucremen. Nassfutter verdirbt schnell: Die Gabe von kleineren Portionen zu frühen Morgen- oder Abendstunden ist empfehlenswert sowie das Aufstellen von zusätzlichen Wassernäpfen. Vorsicht: Gekippte Fenster sind tödliche Fallen für Katzen. Wer nicht auf gekippte Fenster verzichten möchte, sollte sich im Fachhandel spezielle Absperrgitter besorgen oder die Kippfensterspalte mit einem eingeklemmten Frotteetuch „entschärfen“.

Kaninchen, Meerschweinchen und Co.: Auch für Nager sorgt das Befeuchten der Ohrenaussenseite für eine angenehme Abkühlung. Ausserdem ist es wichtig, für genügend Frischluft und Schatten im Auslauf zu sorgen. Das Kleintierheim nie direkt auf den Balkonboden setzen, da sich dieser stark erhitzt. Um Austrocknung zu vermeiden, sollen mehrere Trinkmöglichkeiten angeboten werden.

Vögel: Vögel dürfen nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden – ein Schattenplatz ist lebenswichtig. Trotz Hitze sollten Vögel nicht im Durchzug stehen, da Erkältungsgefahr droht. Für eine angenehme Erfrischung ein Bad zur Verfügung stellen, alternativ mögen viele auch eine Dusche aus der Sprühflasche.

Wildtiere, Nützlinge und Co.: Viele Igel haben im Sommer Junge. Wenn lang kein Regen mehr fällt und die Temperaturen hoch sind, finden Igelmütter (und andere Wildtiere) kaum Wasser und Futter und schaffen es so auch nicht, genügend Milch für ihre Jungtiere zu produzieren. Ganze Igelfamilien sterben so qualvoll in der Sommerhitze. Mit einer kleinen Geste können Sie Leben retten: Stellen Sie einen Wassernapf im Garten auf und geben Sie so Igeln – und auch anderen Wildtieren – die Möglichkeit, zu Flüssigkeit zu kommen.

Eine solche Tränke hilft auch Vögeln, Bienen, Hummeln, Faltern und anderen Insekten, ist schnell gebaut und findet auf jedem Balkon Platz. Insekten benötigen Wasser zum Trinken und auch um Nester zu bauen. Da Insekten nicht schwimmen können, benötigen sie einen flachen Zugang zum Wasser und Aussteigemöglichkeiten: Eine flache, mit Steinen gefüllte Schale ist die ideale Insekten-Bar und sieht auch noch hübsch aus. (Achtung: Möglichst windstill platzieren!)



Mehr kleine Gesten die Leben retten, viele weitere Tipps rund um Tiere und alles über die Arbeit der Stiftung finden Sie auf www.susyutzinger.ch.



 

Quelle: Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz
Titelbild: Symbolbild © Happy monkey – shutterstock.com

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