Hoffnung für Europas traurigste Bären?

Endlich Schluss mit dem Leid? Die Kampagne von VIER PFOTEN bringt erste Hilfe für Europas traurigste Bären: Das albanische Umweltministerium hat nun offiziell den Bau einer Bären-Auffangstation angekündigt.

Die Station soll im Mount Nationalpark Mali Dajti in der Nähe von Tirana errichtet werden. Damit soll eine für die leidenden Bären in Albanien eine nachhaltige Lösung geschaffen werden.

Die Ankündigung für den Bau einer Auffangstation folgt nur wenige Monate, nachdem das Umweltministerium und VIER PFOTEN eine Absichtserklärung zur Rettung der rund 50 in Albanien in grausamer Gefangenschaft leidenden Bären unterschrieben haben. Umweltminister Lefter Koka will sich persönlich für das Bauprojekt im Mount Nationalpark Mali Dajti und die Beendigung der grausamen Bärenhaltung in Albanien einsetzen.

„Wir haben ein für den Bau einer Bären-Auffangstation passendes Gebiet im Mount Nationalpark Mali Dajti gefunden“, so Lefter Koka. „Das Projekt ist auf dem Papier fertig und ist jetzt in der Fundraising-Phase, damit der Bau im Jahr 2017 beginnen kann. Es wird letztendlich das Problem der fehlenden, dauerhaften Behausungen für die in Gefangenschaft gehaltenen Bären Albaniens lösen.“


Die Kampagne von VIER PFOTEN bringt erste Hilfe für Europas traurigste Bären.

Unterstützung des Ministeriums beim Bau der Auffangstation

Die internationale Tierschutzorganisation, die selbst fünf Bärenschutzzentren für ehemals leidende Bären in fünf verschiedenen Ländern führt, wird dem Ministerium beim Bau der Auffangstation beratend zur Seite stehen. Gemeinsames Ziel ist, eine nachhaltige Lösung für alle leidenden Bären in Albanien zu schaffen.




Die 3-jährige Bärin Gjina

Carsten Hertwig, Bärenexperte bei VIER PFOTEN, kommentiert: „Wir freuen uns sehr über die erfolgreiche Kooperation mit dem Umweltministerium und werden dieses Bauvorhaben sehr gerne unterstützen. Parallel zum Bau der Auffangstation wünschen wir uns ein klares gesetzliches Verbot der grausamen Bärenhaltung, damit das Leiden der Bären in Albanien für immer ein Ende hat. Daher haben wir auch eine Online-Petition ins Leben gerufen“.



Geretteter Bär Tomi aus dem Restaurant Uji i Ftohte in Albania.

Diese wurde innerhalb von nur drei Wochen bereits von mehr als 100‘000 Menschen unterschrieben (www.savethesaddestbears.com).

Zwei Bären konnten bereits gerettet werden

Ende August beschlagnahmte und rettete VIER PFOTEN zusammen mit dem albanischen Umweltministerium zwei Bären aus schlimmsten Haltungsbedingungen und brachte sie in den Zoo Tirana, wo sie übergangsweise untergebracht und versorgt werden. Ende September wird VIER PFOTEN die beiden in den BÄRENWALD Pristhtina bringen, wo sie in grossen, naturnahen Freigehegen leben, professionell betreut werden und bis zu ihrem Lebensende ein glückliches Bärenleben führen dürfen.


Pashuk, einer der geretteten Bären

Pashuk, einer der geretteten Bären, musste jahrelang in einem dunklen Verschlag neben einem Restaurant in Levan im Südwesten Albaniens ausharren. Um seinen Hals trug er eine enge Eisenkette, die ins Fleisch eingewachsen war. Noch vor Ort mussten die Tierärzte die Kette aus seinem Hals herausschneiden und die tiefe Wunde versorgen.


Um seinen Hals trug er eine enge Eisenkette, die ins Fleisch eingewachsen war.

„Man hat Pashuk als Jungtier diese Kette um den Hals gelegt und ihn in einen engen Verschlag gesperrt. Obwohl er immer grösser wurde, hat man ihm die Kette nie wieder abgenommen. Ich habe in meinem Leben schon viele leidende Bären gesehen, aber so etwas habe selbst ich noch nicht erlebt. Pashuk muss wahnsinnig grosse Schmerzen gehabt haben“, so Hertwig.



Für die Rettung und Unterbringung albanischer Bären in grausamer Privathaltung bittet VIER PFOTEN um Unterstützung durch Spenden www.vier-pfoten.ch.

 

Artikel von: VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Artikelbilder: © VIER PFOTEN

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