Shitstorm – wie sollen Unternehmen reagieren?

Shitstorm für die neuseeländische Tierhandelskette Animates! Sie hatte in ihrem Sortiment elektrische Schockhalsbänder angepriesen, die unfolgsame Hunde disziplinieren sollen. User Pat Pilcher hatte daraufhin auf der Facebook-Seite von Animates protestiert und Hundebesitzer aufgefordert sich, seinem Protest anzuschliessen.

Seiner Meinung ist das E-Halsband tierquälerisch und müsse verboten werden, anstatt es als Trainingsgerät zu bewerben. Viele andere User im Netz sahen das ebenso. Für Animates ist die Kampagne mehr als unangenehm.

Die Macht von Social Media

„Vor kurzem habe ich herausgefunden, dass Animates auch elektrische Halsbänder für Hunde verkauft. Viele Länder haben diese Teile verboten, weil sich herausstellte, dass sie psychologische und in manchen Fällen sogar physische Schäden bei den Tieren anrichten“, zitiert das Portal „stuff“ Pilcher. „Wenn Sie auch ein Haustier haben und genauso angewidert sind, weil sie diese Halsbänder anbieten, schreiben Sie ihnen eine Mail oder gehen auf ihre Facebook-Seite, um Ihren Unmut darüber auszudrücken“, so der Aufruf im Internet.

„Dieser Fall ist ein sehr gutes Beispiel, das aufzeigt, welche Macht soziale Online-Medien heute auf Unternehmen ausüben können“, meint Bodo Lang, Professor für Marketing an der University of Aukland. So liessen sich etwa auch ganz leicht Themen, die wohl eigentlich nur eine Minderheit der Menschen betreffen, zu handfesten Imageskandalen ausweiten.

„Aus Sicht der Unternehmen ist aber oft unklar, wie mit derartigen Phänomenen umgegangen werden soll und ob man als Konsequenz die eigenen Geschäftspraktiken ändern soll oder nicht“, ergänzt der Experte. Doch egal wie man sich entscheide: „Hier steht die Reputation der ganzen Firma auf dem Spiel.“

Vorsichtige Reaktion bei Animates

Bei Animates gibt man sich indes zurückhaltend und scheint die weitere Entwicklung abzuwarten. „Haustiere sind im Zentrum von allem, was wir tun. Wir streben danach, alle Bedürfnisse der Tiere und ihrer Besitzer zu befriedigen, sind uns aber bewusst, dass die Bandbreite in diesem Bereich individuell sehr weit auseinandergehen kann“, liess Unternehmenssprecherin Jacqui Baigent in einem offiziellen Statement wissen.

Die kritisierten Schockhalsbänder würden von Hundebesitzern gerne eingesetzt, um ihren Vierbeinern das Streunen oder Bellen abzugewöhnen. „Unangebrachtes Verhalten kann sowohl für die Hunde selbst als auch für ihre Besitzer und Mitglieder der umliegenden Öffentlichkeit ein ernsthaftes Problem darstellen. Der Hersteller der Halsbänder hat viele Berichte von glücklichen Kunden gesammelt“, so Baigent. Ob das umstrittene Produkt trotzdem aus den Animates-Regalen verschwinden wird, könne sie aktuell noch nicht beantworten.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
Artikelbild: © Timur Kudashev – shutterstock.com

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