Jetzt reicht's! Kampagna zu Gebühren bei Versicherungswechsel  

2,5 Millionen Franken fordert der Konsumentenverein Kampagna von den Krankenkassen für seine Teilnehmer. Nach eigenen Angaben stelle sich Kampagna damit einer zusätzlichen Verantwortung im Kampf gegen den Prämienwahn.

Gemeinsam mit ihren Mitgliedern verlangt sie nicht nur ein faires Angebot. Sie fordert die Krankenkassen zudem auf, die Akquisitionskosten an die Kampagna-Teilnehmer zu erstatten.

Rund 700’000 Versicherte haben sich im Jahr 2015 für einen Wechsel der Krankenkassen Grundversicherung entschieden. Dieser Wechsel verursachte bei den Krankenkassen neben hohen Administrationskosten zusätzlich Akquisitionsausgaben für Neukunden von über 20 Millionen Franken.

Call Center sowie Vergleichsdienste lassen sich die heissbegehrten Kundenkontakte von den Krankenkassen und Maklern sehr gut bezahlen. Bis zu 120 Franken werden für einen vereinbarten Termin mit einem potentiellen Versicherungskunden am Markt gezahlt.


Unnötige Ausgaben der Krankenkassen für neue Versicherte. 50 bis 250 Franken rechnen Makler, Vergleichsportale und Call Center für Ihre Dienste bei der Grundversicherung den Krankenkassen ab. Alleine das Vergleichsportal Comparis kassiert jährlich über 10 Millionen Franken für Ihre Dienstleistung bei den Krankenkassen! Absolut unnötig, findet der Verein Kampagna, und fordert dieses Geld nun für seine Teilnehmer. (Bild: © obs/Kampagna)

Die Initiatoren von Kampagna, Thomas Federer und David Peyer, fordern nun in den aktuellen Verhandlungen mit den Krankenkassen, dass die Akquisitionskosten bei Versicherungsabschluss ihren Mitgliedern gutgeschrieben werden. „Bei einem Wechsel mit allen angestrebten 50’000 Haushalten würde es sich um einen Betrag von ca. 2.5 Millionen Franken handeln“, so Federer.

„Es ist endlich an der Zeit, dass der Handel mit Verbraucherdaten auf Vergleichsportalen sowie die unnötig verursachten Broker- und Maklerprovisionen dem Versicherten zugutekommen. Lästige Call-Center-Anrufe und provisionsgetriebene Vergleichsportale verteuern die Kosten der Grundversicherung und sollten stillgelegt werden.“ Kampagna ruft dabei auch alle Konsumentenorganisationen in der Schweiz auf, aktiv gegen diese Kosten anzukämpfen.

Eine kürzlich Umfrage von Kampagna hat gezeigt, dass über 65 % der Schweizer Haushalte sich online zusammenschliessen wollen, um Ihre Lebenskosten mit gemeinsamer Konsumentenkraft zu verbessern. Es bleibt somit spannend welche Krankenkasse sich der Herausforderung von Kampagna stellen wird.

 

Artikel von: Kampagna
Artikelbild: Symbolbild © megaflopp – istockphoto.coms

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