HEKS unterstützt Hilfe für Flüchtlinge in Italien

Italien ist bei den derzeitigen Flüchtlingsströmen aus dem Nahen Osten und Afrika ein Hauptanlaufland in Europa. Viele gemeinnützige Organisationen engagieren sich bei unserem südlichen Nachbarn in der Unterstützung für Flüchtlinge.

Die Evangelische Kirche Schweiz leistet jetzt ebenfalls finanzielle Hilfe. HEKS – das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz – unterstützt mit 250 000 Franken die Vereinigung der Evangelischen Kirchen in Italien (FCEI) bei der sicheren Einreise und Unterbringung von Flüchtlingen aus dem Libanon.

Besondere Vereinbarung mit dem italienischen Staat

FCEI und die Gemeinschaft Sant’Egidio hatten im November 2015 mit dem Italienischen Staat eine Vereinbarung getroffen, die den beiden Organisationen erlaubt, innerhalb von zwei Jahren 1000 verletzliche Flüchtlinge nach bestimmten Kriterien auszuwählen und sie danach auf sicherem Weg nach Italien zu bringen.

Tag für Tag überqueren einige hundert bis tausend Flüchtlinge das Mittelmeer und versuchen, nach Europa zu gelangen. Die Situation in ihren Herkunftsländern ist so desolat, dass sie bereit sind, auf der Flucht ihr Leben zu riskieren. Seit Jahresbeginn 2016 sind so bereits mehr als 3500 Flüchtlinge bei der Überquerung des Mittelmeeres ums Leben gekommen.

Die FCEI sowie die Gemeinschaft Sant’Egidio wollten diese humanitäre Katastrophe nicht länger hinnehmen und haben deshalb nach Möglichkeiten gesucht, damit Flüchtlinge auf sicherem Weg nach Europa gelangen können. Sie berufen sich dabei auf das System der sogenannten humanitären Korridore. Dabei kann ein Staat Visa für ein begrenztes Gebiet ausstellen.

Auf dieser Basis wurde die Vereinbarung getroffen. Gleichzeitig verpflichteten sich FCEI und Sant’Egidio, während des Asylverfahrens in Italien für die Flüchtlinge aufzukommen und deren Unterkunft, Verpflegung sowie Integrations-Massnahmen wie Sprachkurse zu finanzieren.

Seit Januar 2016 sind bereits 279 Flüchtlinge, meistens aus Syrien, mit einem humanitären Visum von Libanon nach Italien gelangt. Voraussichtlich Ende Oktober 2016 kann eine nächste Gruppe von 100

Flüchtlingen einreisen. HEKS beteiligt sich an den Kosten für die Einreise und Unterbringung von 50 Flüchtlingen aus jener Gruppe, die Ende Oktober einreisen kann und für die FCEI zuständig ist. Für die anderen 50 Flüchtlinge ist Sant’Egidio verantwortlich.

 

Artikel von: HEKS – Hilfswerke der Evang. Kirche
Artikelbild: © Vito Manzari/Martina Franca (TA)

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