Windows 10 in Schweizer Behörden – Piraten-Kritik
Die Piratenpartei kritisiert die Absicht des Bundesrates, Windows 10 auf den Computern der Bundesbehörden zum Einsatz zu bringen. Diese Massnahme ist nach Ansicht der „Piraten“ verfrüht, denn die Untersuchung des obersten Datenschützers wegen möglicher exzessiver Datenübermittlung durch das System sei noch nicht abgeschlossen.
Der „Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte“ hatte im vergangenen Jahr wegen der Datenübermittlung an Microsoft durch Windows 10 eine Untersuchung eröffnet, die bis heute andauert. Noch vor Abschluss dieser Untersuchung soll auf sämtlichen Computern der Bundesbehörden Windows 10 installiert werden.
Vogel-Strauss-Politik
Für Guillaume Saouli, Co-Präsident der Piratenpartei Schweiz, ist klar: „Der Bundesrat betreibt im Digitalen eine Vogel-Strauss-Politik, will die Risiken nicht sehen und setzt damit die Daten der Bürger und des Bundes leichtfertig aufs Spiel. Wie viele Zwischenfälle wie bei RUAG, Yahoo und Dropbox braucht es noch, bis Informationssicherheit beim Bund nicht mehr das fünfte Rad am Wagen ist?“ Weiter erklären die Piraten:
„Die Piratenpartei fordert, dass ohne Willen des Nutzers weder Daten gesammelt noch übermittelt werden. Es ist mit aktueller Technologie problemlos möglich, Komfortfunktionen wie einen digitalen Assistenten umzusetzen, ohne dem Hersteller Zugang zu den dafür notwendigen Daten zu geben. Der Bund muss dafür sorgen, dass die Nutzer in der Schweiz sicher sind und sofort bei Microsoft die dafür notwendigen Änderungen verlangen.
Die Piratenpartei fördert die Verwendung von freier Software durch Behörden, Firmen und Privatanwender. Diese Software bietet grösstmögliche Freiheit ohne schädliche Geschäftsmodelle und ist dank Unterstützung einer grossen Community eine echte Alternative geworden.“
Artikel von: Piratenpartei Schweiz
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