Wetter: Auf Regen folgt Sonne, nur heute nicht

Die im gestrigen Blog beschriebene, rasche Frontenabfolge sorgte dafür, dass heute im Norden kaum bis gar keine Sonne registriert wurde.

Heute Morgen erwachte die Alpennordseite unter einer tiefliegenden Wolkendecke an einem regnerischen Morgen.

Dafür war ein okkludierendes Frontensystem verantwortlich. Gleichzeitig „raste“ aus Westen unter einem starken Jetstream bereits die nächste Störung in form einer Warmfront daher.

Im Vergleich zu einer Kaltfront macht sich die Bewölkung bei einer Warmfront schon weit im Voraus durch ihre aufziehende hohe Zirrenschicht (milchige Eiswolken) bemerkbar. Mehr über dieses Thema lesen Sie hier.

In der Modellwelt lässt sich heute die Abfolge genauso schön wie auf Kamerabildern darstellen.


Geopotential und relative Feuchtigkeit auf 700 hPa zeigen die Grosswetterlage über Europa. Am südlichen Rand eines umfangreichen Tiefs zwischen Island und Irland werden mehrere Störungen zur Schweiz geführt. Situation heute Morgen um 9 UTC: die nach Osten abziehende Okklusionsbewölkung sowie die aus Westen herannahende Warmfront sind im Bild erkennbar. (MeteoSchweiz)

Querschnitt durch die im linken oberen Bildrand dargestellte Karte. Die abziehende Okklusionsbewölkung ist im rechten Bildrand (hier Nordosten) zu sehen. Die aufziehende Warmfrontbewölkung (klassisch zuerst die hohen Wolkenfelder mit nachfolgend stetig sinkender Wolkenuntergrenze) ist ebenso schön im Modell simuliert. (MeteoSchweiz)

Und nun ein Blick in die Realität. Dafür nehmen wir einerseits die Bilder einer Kamera am Wildspitz.


Wetterabfolge am Wildspitz. Oben: Mit der herannahenden Okklusion ist die Wolkenuntergrenze stark gesunken, die hohen Gipfel in der Ferne sind in den Wolken. Mitte: Regenschauer in der Okklusion selbst. Unten: Die Okklusionsbewölkung ist östlich abgezogen, aber dichte hohe Zirrenfelder (Vorboten der Warmfront) schieben sich bereits wieder vor die Sonne. (Bilder: www.roundshot.com / Info: MeteoSchweiz)

Auch mit dem Ceilometer in Payerne lassen sich die beiden Bewölkungsarten nachweisen. Die roten Pixel zeigen die Wolkenuntergrenze. Die Basis ist während dem Durchzug der Okklusion bei rund 2000-2400 Meter. Mit den schauerartigen Niederschlägen sinkt sie dazwischen oft fast bis auf den Boden. Ab Mitte Vormittag ist die Okklusionsbewölkung abgezogen und lückenlos wird die weit darüber liegende, aufziehende Warmfrontbewölkung registriert. (MeteoSchweiz)

Sonnenscheindauer für heute. Beidseits der Alpen ist nur wenig Sonne registriert worden, am schlechtesten schneidet die Alpennordseite ab, dicht gefolgt von der Alpensüdseite. Am ehesten konnte noch in Nord- und Mittelbünden etwas Sonne genossen werden. (MeteoSchweiz)

Blick von Brienz in Richtung Interlaken. Bei Sonnenaufgang ist die Okklusionsbewölkung noch gut zu sehen.

 

Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz /Auf Regen folgt Sonne, nur heute nicht. – MeteoSchweiz (admin.ch)
Titelbild: Meteomeldungen/App

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