Kanton BS: Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 - mehr Vermögensdelikte
Der schweizweite Anstieg der im Jahr 2023 polizeilich registrierten Straftaten spiegelt sich auch im Kanton Basel-Stadt.
Die am Dienstag veröffentlichte kantonale Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 zeigt zwar bei den Gewalt- und Sexualdelikten sinkende Werte, deutlich gestiegen sind die Anzeigen aber bei den Vermögensdelikten. Die Gesamtzahl der bei der Jugendanwaltschaft Basel-Stadt angezeigten Delikte ist ebenfalls angewachsen. Deutlich steigern konnte die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt die Verfahrensabschlüsse.
Insgesamt 25’255 (2022: 22’602) Verfahren hat die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt im Jahr 2023 abgeschlossen, wie ihrem gleichentags publizierten Jahresbericht zu entnehmen ist. Diese schlüsseln sich auf in 20’548 (18’016) Strafbefehle, 272 (259) Anklageschriften und 4435 (4327) weitere Abschlüsse (Einstellungen, Nichtanhandnahmen und Abtretungen). Trotz dieses grossen Efforts ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Pendenzenberg gewachsen: um 3132 auf 13’149 pendente Verfahren. Diese Zahlen illustrieren die seit längerem bekannte strukturelle Überlastung nicht allein der Basler, sondern auch der Schweizer Strafverfolgungsbehörden.
Den grössten Teil der Geschäftseingänge machen Anzeigen aus. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 30’429 (27’460) Anzeigen (ohne AIG und übrige BG) eingegangen, was einer Steigerung von elf Prozent entspricht. 28’574 (25’262) Anzeigen betreffen gemäss der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 für den Kanton Basel-Stadt Delikte gemäss Strafgesetzbuch (StGB), 1855 (2198) Anzeigen solche gemäss Betäubungsmittelgesetz (BetmG). Die Zunahme geht vorab zurück auf die Vermögensdelikte (2023: 21’320/2022: 18’048); dort schlagen namentlich der Diebstahl (10’112/8548) und der Fahrzeug-Diebstahl (Diebstahl ab/aus Fahrzeug), Fahrzeug- Einbruchdiebstahl zu Buche (5318/3816).
Weniger Anzeigen wegen Gewaltstraftaten
Um zehn Prozent gesunken ist die Anzahl Anzeigen wegen Gewaltdelikten (2443/2724). Im Berichtsjahr gab es kein (1) vollendetes Tötungsdelikt und 13 (17) versuchte. Die Zahl der angezeigten Körperverletzungen liegt tiefer als im Vorjahr (386/408), ebenso jene zu Anzeigen wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte (242/325) sowie zu den angezeigten Delikten im Kontext von Häuslicher Gewalt (654/720).
Im vergangenen Jahr waren 14 Prozent mehr Anzeigen wegen Freiheitsdelikten zu erfassen (3151/2766); fünf (20) Anzeigen gingen ein wegen Verdachts auf Menschenhandel. Bei den Sexualdelikten zeigt die Anzeigenstatistik eine Abnahme um acht Prozent 330/357). 1324 (1201) Anzeigen betrafen die Digitale Kriminalität. In 768 (722) Fällen ging es dabei um Betrug, in 31 (42) um Erpressung.
Mehr angezeigte Jugenddelinquenz in Basel-Stadt
In der Statistik der Jugendanwaltschaft Basel-Stadt bestätigt sich die Vorjahrestendenz mit einem erneuten Anstieg der Gesamtzahl: 2522 Anzeigen gingen bei ihr im Berichtsjahr ein, 1774 waren es im Jahr 2022 gewesen. Deutlich zugenommen haben die angezeigten Vermögensdelikte (593/499). Abnahmen verzeichnet die Statistik dagegen unter anderem bei den Delikten gegen die sexuelle Integrität (32/49) sowie jenen gegen Leib und Leben (116/127).
Äusserst markant angestiegen sind sodann die AIG-Widerhandlungen, die sich in aller Regel um rechtswidrige Einreisen und/oder Aufenthalte sowie um Missachtungen der Ein- oder Ausgrenzung drehen. Hierzu sind bei der Jugendanwaltschaft im Berichtsjahr 826 (284) Anzeigen eingegangen, was im Vergleich zum Vorjahr nahezu einer Verdreifachung entspricht.
Quelle: Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt
Bildquelle: Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt