Alter Braunbär im Wildnispark Zürich wurde kastriert

Am 17. November 2016 wurde der 20 Jahre alte männliche Braunbär von der Stiftung Wildnispark Zürich kastriert. Für diese Entscheidung gab es zwei Gründe.

Die Stiftung Wildnispark Zürich hält ihre Wildtiere in grosszügigen, naturnahen Anlagen und sorgt sich darum, dass die Tiere möglichst ihr ganzes natürliches Verhaltensrepertoire ausleben können. Dazu gehören insbesondere auch die Fortpflanzung sowie die Aufzucht und Sozialisation von Jungtieren.

Kein Wildtier im Langenberg soll deshalb generell von der Fortpflanzung ausgeschlossen werden. Dass die Stiftung den 20-jährigen männlichen Braunbären am 17. November dennoch kastrieren liess, hat zwei Gründe.

Erstens: Die Braunbären im Wildnispark Zürich sind Teil des Europäischen Zuchtbuches (ESB). Dieses verfolgt das Ziel, eine möglichst gesunde und reinrassige Population von Braunbären in Menschenobhut zu erhalten.

Da die Herkunft des männlichen Braunbären im Langenberg nicht vollständig bekannt ist, haben seine Nachkommen einen geringeren Zuchtwert als Jungtiere mit bekannter Ahnentafel. Und da es zunehmend schwieriger wird, für Jungbären gute Plätze zu finden, sollen diese vor allem für Jungbären reserviert bleiben, bei denen Herkunft und Unterart – im Gegensatz zu den Jungbären im Langenberg – lückenlos dokumentiert sind.

Zweitens: Der männliche Braunbär im Langenberg hat mit seinen 20 Jahren ein Alter erreicht, in dem er auch in freier Wildbahn keinen grossen Fortpflanzungserfolg mehr haben würde. In seinem bisherigen Leben hat sich der Braunbär insgesamt vier Mal fortgepflanzt und dabei neun Jungtiere gezeugt.

In Rücksprache mit den Zuchtbuchverantwortlichen hat sich die Stiftung Wildnispark Zürich aus den zwei oben ausgeführten Gründen entschlossen, die Fortpflanzung beim 20-jährigen männlichen Braunbären für das letzte Drittel seines Lebens zugunsten der Erhaltung einer reinrassigen Bärenpopulation im Rahmen des Europäischen Zuchtbuches zu unterbinden.

 

Artikel von: Stiftung Wildnispark Zürich
Artikelbild: © Wildnispark Zurich

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