Bundeswehr gibt Auskunft über Errichtung einer Cyber-Abteilung
Seit das deutsche Verteidigungsministerium im September 2015 angekündigt hatte, eine Organisationseinheit für den Bereich Cyber- und Informationsraum zu errichten, ist man bei der Bundeswehr damit beschäftigt, Hindernisse bei Einstellung und Neustrukturierung aus dem Weg zu räumen. In einem Interview gab man jetzt nähere Auskunft.
Vor der 11. Annual Cyber Defence and Network Security Conference (CDANS) hat Defence IQ hochrangige Beamte von der Bundeswehr über ihre Initiative interviewt, eine viertes Streitkraft einzurichten, mit der gegen immer häufigere Cyberattacken vorgegangen werden soll.
In diesem Interview stellt die Bundeswehr ihre Gründe für die Schaffung einer neuen Cyberabteilung dar, wobei erklärt wird, dass in einer mehr und mehr verbundenen Welt der Staat, Unternehmen und die Gesellschaft immer angreifbarer für Attacken werden und das immer komplexer werdende Attacken bedeuten, dass der Staat seine Handlungsfähigkeit ausweiten muss.
Die Bundeswehr hat sich dazu entschlossen, einen neuen Bereich zu gründen, anstatt es der Armee/der Marine/der Luftwaffe zuzuordnen, sodass sie eine hervorragende Grundlage mit 20.000 Mitarbeitern schaffen können, die auf das Internet und IT spezialisiert sind sowie um bereits in dem Bereich arbeitendes Personal mit in diese Organisationseinheit aufzunehmen, um das bereits vorhandene Wissen zusammenzuführen.
Durch die Einrichtung einer modernen Organisation hofft die Bundeswehr, Fachkräfte aus dem zivilen Arbeitsmarkt anziehen zu können, die eine Karriere innerhalb der deutschen Streitkräfte anstreben.
In den nächsten 5 Jahren wird die Bundeswehr 130 neue Stellen schaffen, die der Generaldirektion untergeordnet sind. In einem ersten Schritt werden im Jahr 2017 13.500 Stellen neu dem Cyber- und Informationsraum zugeteilt werden. Später im Jahr 2017 wird ein ausgewiesenes Element in der militärischen Organisationsstruktur für den Cyber- und Informationsraum eingerichtet werden.
Trotz all der Umstrukturierungsmassnahmen wird keiner der existierenden Standorte geschlossen werden. Zu den weiteren Plänen gehören, dass die Struktur des Bereichs weiter vergrössert und angepasst wird.
Quelle: Defence IQ
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