Schneebilanz der letzten Tage: Wie die Alpen vom Wintereinbruch profitierten
In den letzten beiden Tagen gab es in den Alpen teils beträchtliche Neuschneemengen. Allerdings wurden nicht alle Gebiete gleich „bedient“, vor allem in den verschiedenen Höhenlagen zeigten sich die Unterschiede.
Wir ziehen eine kurze Bilanz der beiden letzten Ereignisse und zeigen wo wir im Vergleich zum langjährigen Mittel stehen.
Volle Ladung Schnee mit Tief „Herminia“
Das Sturmtief „Herminia“ brachte am Montag (27.01.2025) nicht nur windiges, sondern auch niederschlagreiches Wetter . Mit der südwestlichen Anströmung starteten die Niederschläge auf der Alpensüdseite mit einer Schneefallgrenze um 1000 Meter. Nördlich der Alpen stellte sich vorübergehend eine Föhnlage ein. Mit der Kaltfront, die am Nachmittag aus Westen die Alpennordseite erfasste, folgte die intensivere Phase der Niederschläge in den Voralpen und Alpen, wobei die Schneefallgrenze von 2000 rasch auf 1000 bis 1200 Meter sank. Im Engadin und in den Bündner Südtälern verzögerte sich das Absinken der Schneefallgrenze aufgrund der noch anhaltenden südwestlichen Anströmung. Bis am Dienstagmorgen wurden oberhalb von ca. 1500 Metern verbreitet zwischen 25 und 40 cm, oberhalb von ca. 1800 Metern 40 bis 60 cm, lokal bis 70 cm Neuschnee registriert.
Die etwas moderatere „zweite Welle“
Am Dienstag (28.01.2025) folgte im Vorfeld eines kleinen Höhentiefs, das von Südfrankreich über Oberitalien nach Slowenien zog ein weiterer Schub feuchter Luft. Die damit verbundenen Schneefälle ereigneten sich vor allem vom Alpensüdhang her übergreifend auf die östlichen Alpen. Aber auch die übrigen Bergregionen erhielten etwas Schnee. In den inneren Alpentälern sank die Schneefallgrenze sogar bis in die Talsohlen. Dabei kamen vor allem in den Bündner Alpen oberhalb von ca. 1000 Metern nochmals 15 bis 30 cm Neuschnee dazu.
Die Schneesituation im Vergleich zum langjährigen Mittel
Nach zeitweise recht milden Hochdruckphasen um Mitte Januar in den Alpen, hat sich die Schneesituation mit den letzten beiden Ereignissen wieder verbessert. Vielerorts entsprechen die aktuellen Schneehöhen oberhalb von etwa 1500 Metern dem langjährigen Mittel, in den Hochalpen liegt sogar meist überdurchschnittlich viel Schnee. In den Voralpen hingegen, insbesondere am nördlichen Voralpenrand, bleibt die Schneelage weitgehend unterdurchschnittlich.
Entsprechendes lässt sich auch mit den Verlaufsgrafiken an bestimmten Messstationen zeigen. In San Bernardino liegt die Schneehöhe deutlich über der 30-jährigen Referenzperiode (1991-2010), in Arosa leicht darüber und auf dem Säntis darunter. Die untenstehenden Grafiken zeigen auch, dass der Winter 2023/2024 in den mittleren Lagen vor allem im Februar und im März 2024 mit Neuschneezuwachs noch etwas zulegten. Ab dem nächsten Wochenende ist stabileres Wetter angesagt, das auch länger andauern könnte. Für Schneesportbegeisterte sind in den kommenden Tagen sicher ideale Verhältnisse zu erwarten.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz / Die Schneelage hat sich in den Bergen verbessert
Bildquellen: Bild 1: => baerenland.roundshot.com; sonstige Bilder: => siehe Bildlegenden