Mayoux / Anniviers VS: Getötete Wölfin - 10'000 Franken Belohnung für Hinweise
Ein weiblicher Wolf wurde im Kanton Wallis getötet (siehe Meldung vom 19.02.2017). Den Kadaver hatten Spaziergänger am 17. Februar gegen 17 Uhr in einem Wald an einem Ort namens „Pomi“ in Mayoux/Anniviers entdeckt.
Die kantonale Staatsanwaltschaft hat nun eine Untersuchung eingeleitet. Die Gruppe Wolf Schweiz setzt eine Prämie von 10’000 Franken für Hinweise auf den Wilderer aus.
Die getötete Wölfin wurde gewildert. Der Kadaver weist einen Einschuss hinter der Schulter auf. Die Autopsie wird im Institut für Pathologie der Universität Bern vorgenommen.
Die Gruppe Wolf Schweiz, die sich für die Ansiedlung der Wildtiere engagiert, übt Kritik an der Tötung. „Die ausgesprochen lockere Abschusspolitik des Kantons Wallis vermag die Wilderei auf den Wolf offenkundig nicht einzudämmen“, heisst es in einer Mitteilung. Möglicherweise gehöre die getötete Wölfin zu einem neuen Wolfspaar – somit sei die Bildung weiterer Rudel gefährdet.
Die Gruppe setzt eine Belohnung von 10’000 Franken für Hinweise, die zur Ergreifung des Wilderers führen, aus. Sie werde Hinweise umgehend den zuständigen Strafverfolgungsbehörden übergeben.
Staatsanwaltschaft untersucht Wolfstötung
Die Walliser Kantonspolizei sucht Zeugen. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Wallis hat eine Untersuchung eingeleitet.
In jüngster Zeit sind im Val d’Anniviers ein männlicher (M73) und ein weiblicher Wolf (F16) zusammen gesichtet worden, wie das Walliser Nachrichtenportal „1815.ch“ berichtet. Die DNA-Tests müssen zeigen, ob es sich bei der gewilderten Wölfin um F16 handelt.
Auch im Kanton Freiburg wurden jüngst drei Wölfe gesichtet. Zwei von ihnen wurden identifiziert. Es handelt sich um ein Weibchen (F13) und ein Männchen (M64).
Wolf als Dauerthema im Wallis
Der Wolf lässt die Wogen im Wallis hoch schlagen. Erst kurz vor Weihnachten wurde ein weiblicher Jungwolf in der Augstbordregion geschossen – das Bundesamt für Umwelt erteilte dazu allerdings die Erlaubnis.
Vertreter von CVP und CSP Oberwallis haben kürzlich die kantonale Volksinitiative für ein „Wallis ohne Grossraubtiere“ eingereicht.
Ziel ist es, den Bestand an Grossraubtieren zu regulieren. Der Kanton Wallis will bei einer Annahme selbst entscheiden, wie viele Wölfe oder Luchse in den Wäldern des Kantons für eine ausgeglichene Fauna geduldet werden.
Dies steht allerdings im Widerspruch zur Berner Konvention, die gewisse Wildtierarten wie den Wolf wegen ihrer geringen Anzahl unter Schutz stellt.
Quelle: Übernommen von BLICK und bearbeitet von belmedia Redaktion
Bildquelle: Kapo Wallis