Vor Gericht: Schweizer wird verdächtigt, mehr als 80 Kinder missbraucht zu haben!
Ein Schweizer, der verdächtigt wird, mehr als 80 Kinder in Thailand missbraucht zu haben, wird sich bald vor dem Gericht im Greyerzbezirk verantworten müssen.
Nach mehrmonatigen Ermittlungen, die auch in Frankreich, Thailand und Deutschland durchgeführt wurden, beginnt in Kürze der Prozess für einen Mann mit Schweizer Staatsbürgerschaft, der sich gegenwärtig in Haft befindet.
Der Mann wird verdächtigt, mehr als 80 Jungen sexuell missbraucht zu haben – einige sogar über mehrere Jahre – indem er sie in Kinderpornografie verwickelte. Ausserdem wird er verdächtigt, mehrere von ihnen vergewaltigt und einige in die Prostitution gedrängt zu haben.
Die betroffenen Kinder waren teils 9 bis 10 Jahre alt, die meisten waren Jugendliche. All dies spielte Sich in Pattaya in Thailand ab, wo der Angeklagte eine Go-go-Bar betrieben hatte, die von europäischen Männern besucht wurde, sowie in Nonghoï, wo sich sein Hauptwohnsitz befand.
Es wird vermutet, dass er diese Aktivitäten deswegen so lange und umfangreich betreiben konnte, weil er den Opfern und deren Familien finanzielle Zuwendungen zukommen liess.
Der Beschuldigte wurde bereits 1980 im Kanton Freiburg und 1991 im Kanton Wallis wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen verurteilt.
Er verliess die Schweiz im Jahre 1991 und wanderte nach Thailand aus. 2014 kehrte er wieder in die Schweiz (nach Bulle) zurück. In der Schweiz angekommen erklärte er, dass er Thailand aus administrativen Gründen schnell verlassen musste. Diese Information wurde an die Kantonspolizei Freiburg weitergeleitet, die sich an die Bundespolizei wendete.
Dabei ist aufgekommen, dass gegen ihn in Thailand immer noch wegen Pädophilie ermittelt wird, obwohl er am 7. Mai 2014 von einem Gericht freigesprochen wurde. In dem Fall ging es darum, dass er verdächtigt wurde, ein Strassenkind sexuell missbraucht zu haben.
Ferner wurde bekannt, dass ein Französischer Staatsbürger, gegen den in Frankreich ermittelt wird, den Angeklagten des Besitzes von Kinderpornografie beschuldigt hat. Dateien, die auf einem bei einer Hausdurchsuchung des Beschuldigten in Thailand festgestellten Computer gespeichert waren, wurden der Polizei ebenfalls übergeben.
Ausgehend von diesen Informationen wurden die Ermittlungen im Januar 2015 aufgenommen. Erste Massnahmen zeigten, dass der Beschuldigte von der Schweiz aus mit zwei mutmasslichen Opfern mittels sozialer Netzwerke in Verbindung gestanden und sich auf eine Rückkehr nach Thailand vorbereitet hat. Am 25. Februar 2015 wurde die Entscheidung getroffen, ihn in Untersuchungshaft zu nehmen.
Erhebliche Ressourcen wurden für die Ermittlungen aufgewendet. Die Entschlüsselung der Dateien auf dem Computer des angeklagten musste von einem Experten vorgenommen werden. Ermittler der Kantonspolizei Freiburg reisten nach Frankreich und Thailand, um Zeugenaussagen und Beweismittel zu sammeln.
Bestimmte Teile der Ermittlungen, die in Zusammenhang mit einem Deutschen Staatsbürger standen, wurden an die Kölner Staatsanwaltschaft übergeben, die ihrerseits Ermittlungen aufnahm.
Quelle: Staatsanwaltschaft StA Freiburg
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