Engadin GR: 21 Schals von Tibetantilope beschlagnahmt

Grenzwächter haben im Engadin seit Anfang Jahr 21 Shahtoosh-Schals beschlagnahmt. Der Handel mit der teuren Königswolle ist verboten.

Ein Schal kostet bis zu 20`000 Franken. Für einen einzigen Schal werden bis zu fünf der vom Aussterben bedrohten und wildlebenden Tibetantilopen getötet.

Samedan GR. Grenzwächter haben in den vergangenen drei Monaten im Engadin insgesamt 21 Shahtoosh-Schals beschlagnahmt. In einem Fall versuchte ein deutscher Staatsangehöriger 16 Schals über den Grenzübergang Martina zu schmuggeln. Sämtliche Schals wurden beschlagnahmt Die Personen mussten Bussen von mehreren tausend Franken bezahlen.



Mehr Kontrollen zur Bekämpfung des illegalen Handels

Seit 2013 führt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) vermehrt Kontrollen zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Schals aus Wolle von Tibetantilopen (Shahtoosh) durch. Jedes Jahr werden im Engadin aufs Neue Shahtoosh-Schals beschlagnahmt. Dies zeigt, dass es sich um ein anhaltendes Problem handelt. Wichtig ist insbesondere auch die verstärkte internationale Zusammenarbeit mit betroffenen Ländern und mit Interpol.

Tibetantilopen sind akut vom Aussterben bedroht

Shahtoosh heisst auf Persisch Köngiswolle. Ein Schal aus Shahtoosh-Wolle kostet bis zu 20`000 Franken. Gewonnen wird die extrem weiche Wolle von der Tibetantilope. Tibetantilopen sind Wildtiere und nicht domestizierbar. Für einen einzigen Schal werden drei bis fünf Tiere getötet. Vor rund 100 Jahren gab es noch eine Million Tiere, heute wird ihre Zahl auf 100`000 geschätzt.

 

Quelle: Kommando Grenzwachtregion III
Bildquelle: Kommando Grenzwachtregion III

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