Die Welt trauert um Steve Jobs

Weltweite Trauer um Steve Jobs: Am Mittwoch verstarb der Apple-Monarch im Alter von nur 56 Jahren in Palo Alto (Kalifornien) friedlich im Kreis seiner Familie. Freunde, Prominente und Fans zeigten sich über den Tod des Computer-Visionärs tief betroffen.

Jobs galt als prägender Kopf und Seele des Computer-Giganten – mit dem Musikspieler iPod, dem Mobiltelefon iPhone und dem Kleincomputer iPad revolutionierte er die moderne Technikwelt.

Der Apple-Konzern würdigte den Mitbegründer als „Visionär und kreatives Genie“. „Die, die das Glück hatten, ihn zu kennen und mit ihm zu arbeiten, haben einen Freund und Mentor verloren. Steve lässt ein Unternehmen zurück, wie nur er es aufbauen konnte und das immer in seinem Geiste arbeiten wird“, hiess es auf der Firmenhomepage. Erst im August hatte Jobs aufgrund seiner Krankheit die Führung der Geschäfte an Tim Cook abgegeben, blieb dem Konzern aber als Chef des Aufsichtsrates erhalten. Am Dienstag war er bei der Präsentation des neuen iPhones 4S zur Enttäuschung der Investoren nicht aufgetaucht.

Steve Jobs: Erfinder, Marketing-Genie und Guru

Der charismatische Vater aller Apple-Revolutionen, der stets im typischen schwarzen Rollkragenpullover auftrat, war nicht nur ein grosser Erfinder, sondern vor allem auch ein genialer Marketing-Stratege: Wie kein zweiter verstand er es, seine visionären Produkte nicht nur als technische Geräte, sondern als Verkörperung eines Lebensgefühls zu verkaufen. So trägt die Verehrung, die dem bekennenden Buddhisten von seinen Fans entgegengebracht wurde und wird, beinah schon religiöse Züge.

Vater aller Apple-Revolutionen und Visionär. (Urheber: jurvetson / Wikimedia Commons)

Jobs Erfolgsgeschichte begann 1976 in einer Garage, als er zusammen mit Steve Wozniak die Computerschmiede Apple Computer Inc. gründete. Zuvor hatte Jobs, der bei Adoptiveltern in Santa Clara (Kalifornien) aufwuchs, mit 18 Jahren sein Physik- und Literaturstudium am Reed-College in Oregon abgebrochen. Das Massenprodukt Apple II machte Jobs bereits mit 25 Jahren zum jüngsten Millionär in der Forbes-Liste der reichsten Amerikaner. 1980 ging Apple an die Börse, 1985 trennte sich Jobs von dem Konzern und gründete das Computerunternehmen Next. Apple rutschte tief in die roten Zahlen und holte 1997 zur Rettung Jobs zurück. Dieser machte es zum weltweit führenden Technologiekonzern und – neben dem Ölmulti ExxonMobil – zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt. Die Lücke, die Jobs hinterlässt, wirft die Frage auf, ob der Konzern auch nach seinem Tod die Erfolgsgeschichte wird fortschreiben können.

Steve Jobs über seine Einstellung zum Tod

Jahrelang kämpfte Jobs gegen seine tückische Krebserkrankung – diesen Kampf hat er nun verloren. Abschliessend einige Gedanken über den Tod, in denen Jobs die eigene Sterblichkeit als Triebfeder für sein Handeln beschreibt:

„Mich selbst daran zu erinnern, dass ich bald tot sein werde, ist das wichtigste Mittel, das ich je gefunden habe, um die grossen Entscheidungen meines Lebens zu treffen.“

„Fast alle Erwartungen, jeder Stolz oder die Furcht vor Peinlichkeiten oder einem Misserfolg verschwinden im Angesicht des Todes. Übrig bleibt nur, was wirklich wichtig ist.“ (Steve Jobs 2005 in einem Interview)

„Niemand will sterben, auch nicht diejenigen, die in den Himmel wollen. Und doch ist der Tod unser aller Bestimmung. Keiner ist ihm je entronnen. Und genau so soll es auch sein, denn der Tod ist höchstwahrscheinlich die beste Erfindung des Lebens. Er verändert das Leben. Er räumt mit dem Alten auf und ebnet den Weg für das Neue.“ (Steve Jobs vor Studenten der Stanford-Universität)

Video: Steve Jobs spricht über die Leidenschaft für seine Arbeit.

(Quelle: Youtube)
Titelbild: matt buchanan / Wikimedia / CC

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