Endingen DE: Sexualmord an Joggerin - dringend Tatverdächtiger festgenommen
Die Sonderkommission „Erle“ wurde am 06.06.2017 auf rund 20 Beamtinnen und Beamten aufgestockt und führt weitere Ermittlungen zum dringend Tatverdächtigen sowie seinen Fahrtbewegungen und Aufenthaltsorten durch.
Aktuell werden noch rund 200 offene Hinweise aus der Zeit vor der Festnahme des dringend Tatverdächtigen abschliessend bearbeitet, hinzu gekommen ist eine zweistellige Zahl an weiteren aktuellen Hinweisen bzw. Informationen. Auch diesen wird gewissenhaft nachgegangen.
Ermittlungen in Rumänien wurden von der Staatsanwaltschaft Freiburg nach Identifizierung des Tatverdächtigen im Wege der Rechtshilfe erbeten. Am Wohnsitz des Festgenommenen in Rumänien wurden bereits am vergangenen Wochenende Durchsuchungsmassnahmen durchgeführt.
Staatsanwaltschaft und Ermittlungsgruppe stehen weiterhin in Kontakt mit der rumänischen Justiz und Polizei.
Die DNA des dringend Tatverdächtigen wird mit den nationalen DNA-Datenbanken der europäischen Staaten abgeglichen.
Dem dringend Tatverdächtigen wurde am 06.06.2017 im Rahmen einer polizeilichen Vernehmung erneut Gelegenheit gegeben, sich zu dem Tatvorwurf zu äussern. Die Vernehmung hat keine neuen Erkenntnisse erbracht.
Bisherige Meldungen:
Freiburg – Die Ermittlungsbehörden bestätigen nochmals ausdrücklich, dass sich der dringend tatverdächtige Mann in Untersuchungshaft befindet. Die Festnahme des Mannes erfolgte am Freitag, 2. Juni 2017, die Vorführung beim Haftrichter, der den Haftbefehl erliess, am Samstag, 3. Juni 2017.
Stand: 04.06.2017
Unter dem dringenden Tatverdacht eine 27-jährige Joggerin am 6. November 2016 in Endingen getötet zu haben, wurde am Freitagnachmittag, 2. Juni 2017, ein 40jähriger rumänischer Staatsangehöriger festgenommen und am Samstag (3. Juni) dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erliess. Der Mann steht auch im dringenden Verdacht, am 12. Januar 2014 in Kufstein/Tirol eine 20-jährige Studentin getötet zu haben.
Wie bereits berichtet, waren die Ermittler der Soko „Erle“ und deren österreichische Kollegen des Landeskriminalamtes Tirol seit Mitte Januar 2017 aufgrund übereinstimmender Spurensituation davon ausgegangen, dass die beiden Gewaltverbrechen von ein und demselben Täter begangen wurden.
Von verschiedenen Tathypothesen ausgehend, war die Überlegung, dass es sich bei dem unbekannten Täter um einen Lkw-Fahrer handeln könnte, eine priorisierte Variante. Bei dem bei der Tat im österreichischen Kufstein benutzten Tatwerkzeug handelt es sich um ein spezielles Eisenrohr, das zu hydraulischen Hebetätigkeiten bei Lkw’s Verwendung findet.
Die Ermittler fanden heraus, dass dieses Werkzeug einem bestimmten Lkw-Fabrikat zuzuordnen ist, wodurch sich der Kreis der in Frage kommenden Fahrzeuge auch dadurch eingrenzen liess, dass man auf österreichische Mautdaten zugreifen konnte. Dies führte letztlich dazu, dass auf Speditionsfirmen konkret zugegangen und mögliche Verbindungen von Fahrtrouten abgeklärt werden konnten.
Dabei wurde festgestellt, dass im tatrelevanten Zeitraum solche Fahrten auch nach Kufstein führten. Bei dem nun Festgenommen handelt es sich um einen Fahrer, der im Januar 2014 eine derartige Route gefahren war. Bei der weiteren Überprüfung gelang der Nachweis, dass das Handy dieses Fahrers zur tatrelevanten Zeit im November 2016 in einer Funkzelle in Endingen eingeloggt war.
Inzwischen wurden die sowohl in Österreich als auch in Deutschland an den beiden Tatorten gesicherten Spuren, die zu einem direkten Vergleich mit einer bestimmten Person geeignet sind, mit der DNA des 40-jährigen Tatverdächtigen abgeglichen. Die Spuren zu beiden Fällen stimmen überein.
Zudem gibt es weitere übereinstimmende Merkmale, welche den dringenden Tatverdacht gegen den 40-jährigen Mann erhärten.
Die Tätigkeit der Ermittler, in Deutschland und in Österreich, geht dennoch weiter, da vor Abschluss aller Ermittlungen sämtliche angefallenen Spuren und Hinweise restlos abgearbeitet werden.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft Freiburg und des Polizeipräsidiums Freiburg unter Mitwirkung der Kriminaltechnische Institut des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg und des Landeskriminalamtes Tirol am Samstagnachmittag (3.6.2017) in der Stadthalle in Endingen stellten die Verantwortlichen den aktuellen Sachstand ausführlich dar.
Stand: 03/06/2017
Endingen: 30. Meldung „Tötungsdelikt an 27-jähriger Joggerin “ – „Soko Erle“ wird in eine Ermittlungsgruppe umgewandelt
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Freiburg und des Polizeipräsidiums Freiburg:
Mit Ablauf des Monats Mai 2017 wurde die „Sonderkommission Erle“ organisatorisch in eine gleichnamige Ermittlungsgruppe (EG) umgewandelt, wodurch die Anzahl der Ermittler weiter reduziert wurde. Nach zuletzt 20 Mitarbeitern in der Sonderkommission setzt die „Ermittlungsgruppe Erle“ die Arbeit mit zehn Beamten fort, wobei sie jederzeit bei Bedarf personell aufgestockt werden kann.
Fortgeführt wird auch die enge und gute Zusammenarbeit mit den österreichischen Kollegen des LKA Tirol sowie der beiden Staatsanwaltschaften Innsbruck und Freiburg.
Aktuell sind von den insgesamt etwa 4300 Hinweisen und Spuren noch etwa 200 in Bearbeitung. Darin begründet sich auch die personelle Reduzierung des Ermittlungsteams, das jedoch weiter mit hoher Energie an der Aufklärung der beiden Gewaltverbrechen arbeitet.
Den Ermittlern ist es in den zurückliegenden Monaten zwar gelungen, einen konkreten Tatzusammenhang zwischen den beiden Tötungsdelikten in Kufstein und Endingen herzustellen – allerdings besteht derzeit kein dringender Tatverdacht gegen eine bestimmte Person.
Das Hinweistelefon 07641/582-114 bleibt mit Fortführung der Ermittlungsarbeit durch die „EG Erle“ für Hinweise aus der Bevölkerung auch weiterhin besetzt.
Stand: 01/06/2017 – 10.00 Uhr
Endingen: 29. Meldung „Tötungsdelikt an 27-jähriger Joggerin “ – Aktueller Sachstand zu den Ermittlungen der „Soko Erle“
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Freiburg und des Polizeipräsidiums Freiburg:
Die bislang 40-köpfige Sonderkommission Erle ist seit dem gewaltsamen Tod der 27-jährigen Joggerin aus Endingen am 6. November 2017 etwa 4200 Hinweisen und Spuren nachgegangen, von denen ein überwiegender Teil inzwischen abgearbeitet wurde. Trotz der Erkenntnis, dass die Tat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt an einer Studentin im österreichischen Kufstein in der Nacht zum 12. Januar 2014 steht, fehlt bislang der entscheidende Hinweis zur Aufklärung der beiden Taten.
Nach der Veröffentlichung des Phantombildes im Endinger Fall gingen insgesamt etwa 350 Hinweise aus der Bevölkerung ein. Die meisten davon bezogen sich auf die hiesige Region – es gab aber auch Hinweise aus dem ganzen Bundesgebiet und vereinzelt auch aus dem benachbarten Ausland. Eine „heisse Spur“ war nach bisherigen Erkenntnissen allerdings nicht dabei.
Da aktuell noch etwa 500 Hinweise und Spuren in Bearbeitung sind, bleibt die Sonderkommission weiterhin bestehen, hat sich jedoch Anfang Mai auf 25 Ermittler reduziert. Diese arbeiten weiter mit Hochdruck und in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen des LKA Tirol an der Klärung der beiden Verbrechen.
Die Soko Erle ist für Hinweise aus der Bevölkerung auch weiterhin unter der Telefonnummer 07641/582-114 erreichbar.
Stand: 04/05/2017 – 14.00 Uhr
Quelle: Polizeipräsidium Freiburg
Bildquelle: Polizeipräsidium Freiburg