Kanton Tessin: Musliminnen umgehen Burka-Verbot und verhüllen sich
Touristinnen finden Wege, das Burka-Verbot zu umgehen. Die Polizei denkt über neue Kontrollmassnahmen nach.
Letzten Sommer trat im Kanton Tessin das Burka-Verbot in Kraft. Bei Verstoss müssen Frauen mit Gesichtsschleier eine Geldbusse zahlen.
Touristinnen haben jetzt aber einen Weg gefunden, wie sie das Gesetz umgehen und ihren religiösen Überzeugungen treu bleiben können.
Wie Tessiner Medien berichten, sind aktuell vermehrt Touristinnen mit Hygienemasken unterwegs. Jetzt im Sommer sei dies besonders auffällig, da viele Touristen aus den Golfstaaten in die Schweiz kämen. In den asiatischen Grossstädten ist das Tragen solcher Masken gang und gäbe. Von dort stammt die Idee vermutlich.
Ärztliches Attest nötig?
Doch wie reagiert die Tessiner Polizei darauf? „Diese Entwicklung ist neu, wir müssen beobachten, ob sich die Fälle häufen und sich ein Trend bildet“, sagt Roberto Torrente von der Polizei Lugano zum „Giornale del Popolo“. Natürlich sei es schwierig, nachzuweisen, ob die Masken tatsächlich aus gesundheitlichen oder religiösen Beweggründen getragen würden.
Eine Möglichkeit wäre, dass Touristinnen mit Hygienemasken auch ein ärztliches Attest mit sich tragen müssten, um es im Falle einer Kontrolle vorzuweisen. Doch Torrente gesteht ein, dass es noch weitere Mittel und Wege gibt, um das Verschleierungsverbot zu umgehen.
Einmal sei eine Frau bei einer Kontrolle gebeten worden, ihren Schleier abzulegen. Daraufhin habe sie eine grosse Brille aufgesetzt und die Hand vor den Mund gehalten und sei weitergelaufen.
Quelle: 20min.ch / kaf
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