Badesaison 2017: 34 Menschen in Schweizer Gewässern ertrunken

Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG blickt in ihrer Zwischenbilanz auf die Badesaison 2017 zurück. Bis heute sind 34 Menschen in Schweizer Gewässern tödlich verunglückt. Mit dem Präventionsprogramm „Wassersicherheit macht Schule“ wollen die Rettungsschwimmer abgestimmt auf den Lehrplan 21 bereits in der Volksschule Wasserunfallprävention ermöglichen.

Die Schweiz zählt 34 Menschen, die bisher im 2017 in helvetischen Gewässern ertrunken sind. Darunter sind 26 Männer, 7 Frauen und 1 Kind. 33 der Todesfälle ereigneten sich in den offenen Gewässern. Genauer betrachtet verunfallten 12 Menschen in Flüssen/Bächen, 20 in Seen (davon 1 Tauchunfall), 1 in einem Weiher und 1 Fall ereignete sich in einem Freibad. Unter den Opfern waren 15 Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft.

Ausbau der Präventionstätigkeit – „Wassersicherheit macht Schule“

Die Statistik zeigt klar auf, dass die meisten Unfälle in den offenen Gewässern geschehen – 94.1 % der Unfälle, um genau zu sein. Dass bei der Präventionsarbeit zugleich in frühen Jahren begonnen werden muss, ist eine wichtige Erkenntnis. Die SLRG hat reagiert und ihr Präventionsportfolio kontinuierlich ausgebaut.

Im Rahmen des Lehrplan 21 hat sich die SLRG dafür eingesetzt, dass die Wasserunfallprävention und die Selbstrettungskompetenz in den Lehrplan einfliessen – dies mit Erfolg. Doch damit nicht genug. Die SLRG will nicht nur fordern, sondern stellt neu allen Schulen zum Selbstkostenpreis Unterrichtsmaterial zur Vermittlung der Wasserunfallprävention zur Verfügung. Abgestimmtes Unterrichtsmaterial für Schüler und fachspezifische Übungssequenzen für Lehrer sollen die Vorbereitung erleichtern und so zu einer einfacheren Integration der Materie in den Schulunterricht beitragen.

Wasserunfallpräventionsunterricht und Schwimmen lernen im See

Das Argument der fehlenden Wasserflächen in der Schweiz lässt die SLRG in Bezug auf den Schwimmunterricht nicht gelten. Sie verweist in Anlehnung an die Praxis im Ausland darauf, dass Kinder das Schwimmen auch in einem See lernen können.

Dies ist gemäss Erfahrungen der Kollegen bei der norwegischen Lebensrettungs-Gesellschaft effizienter, da man den Umgang mit dem Wasser dort lernt, wo man sich aufhält und auch die meisten Unfälle laut Ertrinkungsstatistik geschehen: in den offenen Gewässern. Ein praxisnaher Bezug hilft hierbei realistischer und nachhaltiger den sicheren Umgang mit dem Wasser und die Wasserunfallprävention zu vermitteln. Ein erster Pilotkurs in Hochdorf LU konnte bereits diesen Sommer abgeschlossen werden. Die Erkenntnisse daraus werden nun gesammelt und für die Beratung weiterer Schulen aufbereitet.

Erfolgreiche Partnerschaft: weitere 200 aktualisierte Baderegeltafeln an Schweizer Gewässern

Ein weiterer Mosaikstein im Kampf gegen das Ertrinken sind die Baderegeln mit ihren sechs lebensrettenden Botschaften. Mit ihrem Partner Visana hat die SLRG diesen Sommer in einem gemeinsamen Kraftakt 200 aktualisierte Baderegeltafeln aufgestellt. Mit den bereits 2016 neumontierten Regeln wird so der Abdeckungsgrad an bestehenden und neuen Badeplätzen laufend erhöht. Im Fokus standen diesen Sommer Badeplätze, die noch gar nicht mit den Regeln ausgerüstet waren. Vom Bündner Cauma- bis zu diversen Badeplätzen am Genfersee und in grossen Teilen des Tessins sind die wichtigen Präventionshinweise nun vorzufinden. Mitarbeitende von Visana und Mitglieder der SLRG waren während des ganzen Sommers gemeinsam auf Tour, um Schilder zu montieren und entsprechende Präventionsinformationen an die Besucher der Schweizer Gewässer zu bringen.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website www.slrg.ch oder unter www.baderegeln.ch.

 

Quelle: SCHWEIZERISCHE LEBENSRETTUNGS-GESELLSCHAFT SLRG
Artikelbild: Symbolbild © PawelKusek – shutterstock.com

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