Kanton Zürich: Zahl der Delikte stagniert 2017 – Internetkriminalität nimmt zu

Am 26. März 2018 hat Christiane Lentjes Meili, Chefin Kriminalpolizei der Kantonspolizei Zürich, zusammen mit dem Sicherheitsdirektor Regierungsrat Mario Fehr, über die polizeiliche Kriminalstatistik 2017 informiert.

Nach kontinuierlichem Rückgang seit 2012 stagnierte die Zahl der Delikte gemäss Strafgesetzbuch im vergangenen Jahr. Weiter abgenommen hat zum Beispiel die Zahl der Einbrüche. Dagegen macht sich bei der leichten Zunahme von Vermögensdelikten unter anderem die Internetkriminalität bemerkbar.

Die Zahl der im Kanton Zürich polizeilich festgestellten Delikte gemäss Strafgesetzbuch hat 2017 gegenüber dem Vorjahr um rund 1100 Delikte (+1,3%) zugenommen, während die registrierten Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz weiter sanken (-7,6%). Ebenso rückläufig sind die Widerhandlungen gegen das Ausländerrecht (-8,7%). Insgesamt wurden 2017 rund 800 oder 0,7% Delikte weniger als 2016 registriert. Im Kanton Zürich werden damit erneut die nahezu tiefsten Werte seit Einführung der Kriminalstatistik 1980 erreicht. Mario Fehr sagte dazu: «Die Polizei im Kanton Zürich arbeitet sowohl repressiv wie präventiv ausgesprochen erfolgreich. »

Die vielschichtigen polizeilichen Strategien mit vernetzten Präventionsmassnahmen, Schwerpunktaktionen mit hohem Personaleinsatz, analysebasierter Einsatzdisposition uniformierter und ziviler Polizeikräfte, Spezialtrainings zur Erkennung von deliktischem Verhalten, innovativen Ermittlungskonzepten und die konsequente Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen haben auch im letzten Jahr Wirkung gezeigt. So konnte die Zahl der Einbruchdiebstähle erneut gesenkt werden (-8,2%), während deutlich mehr von kriminellen Gruppierungen begangene Ladendiebstähle (+21,9%) ermittelt wurden und (Internet-)Betrüge (+25.9%) gezählt werden mussten. Generell ist eine gewisse Verlagerung der Ausführung von Straftaten in das Internet und eine Zunahme von digitalisierter Kriminalität feststellbar.

2017 wurden erneut mehr Straftaten gegen Leib und Leben (+5,4%) verzeichnet, wobei die Zahl der Opfer von vollendeten Tötungsdelikten sank (7 Personen; 2016: 10). Insgesamt fällt hier wiederum der Anstieg minderschwerer Gewalt wie Tätlichkeiten (+5,7%) und einfacher Körperverletzungen (+3,9%) ins Gewicht, wobei hierfür auch 2017 eine Zunahme entsprechender Strafanzeigen im Kontext von häuslicher Gewalt ausschlaggebend ist. Zwar haben die Raubdelikte ebenfalls zugenommen, erfreulicherweise gingen aber diejenigen, bei denen eine Waffe eingesetzt wurde, wieder deutlich zurück (-13,6%). Bei der Zunahme von Pornografie (+44,2%) ist der deutlich erhöhte Anteil jugendlicher Beschuldigter (+52,4%) bedenklich.

2017 hat die Zahl ermittelter jugendlicher Beschuldigter von Delikten gemäss Strafgesetzbuch erstmals wieder zugenommen (+13,1%), wobei ebenso Straftaten gegen Leib und Leben sowie Vermögensdelikte wieder vermehrt von Jugendlichen begangen wurden. Der Anteil der straffällig gewordenen Asylbevölkerung an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen (StGB) hat sich stabilisiert (4,7%; 2016: 4,8%). Somit liegt der Wert weiterhin bei gut der Hälfte des Anteils von 2012 (9%), obwohl die Asylbevölkerung seither um über 42% angewachsen ist. Der Anteil ausländischer Straftäter ohne dauerhaften Aufenthalt in der Schweiz hat sich demgegenüber erneut verringert.

 

Quelle: Kantonspolizei Zürich
Bildquelle: Kantonspolizei Zürich

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