Kanton Zug: Straftaten auf tiefem Stand – Verkehrsunfälle 2017 erneut gesunken

Die Polizeiliche Statistik weist für den Kanton Zug erneut eine stabile Sicherheits-, Kriminalitäts- und Verkehrslage aus. Die erfassten Straftaten weisen den tiefsten Stand seit 2009 auf, die Massnahmen gegen Einbrüche zeigen Wirkung und die Anzahl Verkehrsunfälle ist weiter gesunken.

Die Rahmenbedingungen fordern weiterhin das Setzen von Schwerpunkten.

2017 sind die Verkehrsunfallzahlen im Kanton Zug erneut gesunken. Es ereigneten sich 832 Verkehrsunfälle, 40 weniger als im Vorjahr. Drei Männer sind ums Leben gekommen (2016: zwei Todesopfer). Die Zahl der Schwerverletzten ist um 16 auf 65 gestiegen und liegt somit etwas über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Bei den Leichtverletzten hingegen gab es eine Abnahme um 22 auf 237 Opfer.

Von den 832 Unfällen im Jahr 2017 waren der grösste Teil (266) Schleuder- oder Selbstunfälle. Je ein Fünftel der Unfälle geschah wiederum beim Parkieren (155) oder waren Auffahrunfälle (160). Die Ablenkung ist nach wie vor die häufigste Unfallursache. Im dichten Verkehrsgeschehen kann bereits die kleinste Unaufmerksamkeit zu einem Unfall führen. Ins besondere im Berufsverkehr sind teilweise massive Verkehrsbehinderungen die Folge.

Im Kriminalbereich sank die Gesamtzahl der erfassten Straftaten um 523 auf 6247 gegenüber dem Vorjahr und befindet sich damit auf dem tiefsten Stand seit der Einführung der Polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2009. Bei den Straftaten aus dem Strafgesetzbuch sind es 526 Delikte weniger. Während die Straftaten gegen das Vermögen weiter rückläufig sind, haben die Betäubungsmitteldelikte um 15 % zugenommen.

Pro tausend Einwohner wurden im vergangenen Jahr im Kanton Zug 39.4 Straftaten aus dem Strafgesetzbuch registriert. Dank der hohen Präsenz und einer wirksamen Präventionsarbeit der Polizei, liegt Zug damit deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt von 52.1 Straftaten pro tausend Einwohner.

Einbruchsdelikte um fast 30 % gesunken

2017 haben sich 389 Einbruchdiebstähle ereignet. Am häufigsten betroffen waren Mehrfamilienhäuser (195 Mal), gefolgt von Einfamilienhäusern (51 Mal) und Geschäftsräumen (26 Mal). Der erneute Rückgang ist auch auf die aufmerksame Nachbarschaft, die hohe polizeiliche Präsenz in den Quartieren und die verstärkten Polizeikontrollen auf den Hauptstrassen  sowie in der Nähe der Autobahnanschlüsse zurückzuführen.

Markanter Anstieg der Cyberkriminalität

Die zur Anzeige gebrachten Cyberfälle haben sich zahlenmässig innert Jahresfrist praktisch verdoppelt. Spezialisten der Zuger Polizei bearbeiteten insgesamt 176 Fälle. Dabei ging es insbesondere um Social Engineering (CEO -Fraud) und Phishing von vertraulichen Informationen wie Benutzernamen, Passwörter und Kreditkartendaten. Zudem sind von den Cyberermittlern verstärkt auch Ermittlungskompetenzen in den Bereichen von Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin und Blockchain-Technologie gefordert.

Schwerpunkte Einbruch, Cyberkriminalität und Verkehrssicherheit

Im laufenden Jahr liegen die Schwerpunkte im Bereich der Kriminalität weiterhin auf der Bekämpfung und Aufklärung der Einbruchsdelikte. „Dabei zählen wir weiterhin auf die Unterstützung der Bevölkerung. Verdächtige Personen oder Fahrzeuge, die nicht in ein Quartier gehören, sollten unverzüglich dem Polizeinotruf 117 gemeldet werden. Dank solchen Hinweisen ist es uns gelungen, im 2017 zahlreiche Straftaten zu verhindern und mehrere Täter in flagranti zu verhaften“, erklärt Polizeikommandant Karl Walker.

Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Zuger Polizei bei der Bekämpfung der Internetkriminalität. Es gibt kaum mehr eine Straftat, die nicht in irgendeiner Form elektronische Spuren aufweist.

„Die Bandbreite ist enorm und die Fantasie der Cyberkriminellen kennt beinahe keine Grenzen. Wir müssen auch für diese Phänomene fit werden und bleiben“, erklärt Thomas Armbruster, Chef Kriminalpolizei. Der Dienstbereich IT -Forensik wurde 2017 zu einem Kompetenzzentrum ausgebaut. Für die Staatsanwaltschaft des Kantons Zug und vier Zentralschweizer Polizeikorps werden Dienstleistungen im Bereich Sicherstellungen und Auswertungen von Datenträgern erbracht.

Dank gezielten Kontrollen und Präventionsaktionen sollen im Bereich der Verkehrssicherheit die Zahlen der Hauptunfallursachen wie Geschwindigkeit, Vortritt und Ablenkung weiter sinken.

Höhere Belastung – rückläufige Polizeidichte

Der Kanton Zug ist auch im Berichtsjahr weiter gewachsen und wird dies auch in den kommenden Jahren tun. Dies gilt nicht nur für die Wohnbevölkerung, sondern auch für die Motorfahrzeuge und die in unserem Kanton ansässigen Firmen. „Unter anderem durch dieses Wachstum, die sich verändernde Bevölkerungsstruktur oder die Terror-Risiken steigt auch der Druck auf die staatlichen Strukturen und somit auch auf die Zuger Polizei.

Gleichzeitig nehmen aber aufgrund der Sparbemühungen die Polizeidichte wie auch die Pro-Kopf-Ausgaben für die Sicherheit in unserem Kanton ab“, gibt Sicherheitsdirektor Beat Villiger zu bedenken. Aktuell komme im Kanton Zug 1 Polizist/Polizistin auf 533 Einwohner. Der Schweizer Durchschnitt hin- gegen liege bei 1 Polizist/Polizistin pro 455 Einwohner. „Und trotzdem kann die Zuger Polizei ein hervorragendes Sicherheitsniveau im Kanton Zug gewährleisten, auch dank der engen Zusammenarbeit mit anderen Polizeikorps und dem Bund“ wie Beat Villiger betont. Da die Aufgaben der Polizeiarbeit komplexer würden, werde auch die Kooperation unter den Kantonen und mit dem Bund immer wichtiger.

Neue Herausforderungen – steigende Anforderungen

Die Zukunft bringt für die Zuger Polizei einige Herausforderungen. „Um die Sicherheitslage für den Kanton Zug trotz Personalabbau und den knapper werdenden Ressourcen auf einem gewohnt guten Stand halten zu können, sind klare Aufgabenpriorisierungen, Schwergewichtsbildungen und auch Verzicht notwendig“, sagt Kommandant Karl Walker. Gleichzeitig würden die Anforderungen an die Mitarbeitenden weiter ansteigen.

Polizeiliche Statistik 2017 (PDF)

 

Quelle: Zuger Polizei
Artikelbild: Symbolbild © Zuger Polizei

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