Weltweiter Youtube-Boykott am 18. und 19. Februar!
An diesem Wochenende, dem 18. und 19. Februar, steht ein weltweiter Youtube-Boykott an. Alle Nutzer sind aufgefordert, sich nicht bei Youtube einzuloggen und sämtliche Videos zu deaktivieren (samt Werbung darauf).
Der Grund für die Protestaktion: Ab dem 7. März 2012 stellt der Youtube-Eigentümer Google sämtliche Kanäle auf ein neues Einheitsdesign um. Die schöne, bunte Youtube-Welt, wie man sie bis dahin kannte, wird es dann nicht mehr geben. Stattdessen droht ein tristes, graues Einerlei, das den Nutzern den Spass an Youtube gründlich verleidet.
Der Vorteil des alten Designs liegt auf der Hand: Nutzer können sich ihren ganz individuell gestalteten Youtube-Kanal einrichten – je nach persönlichem Ausdrucksbedürfnis und Geschmack. Der künstlerischen Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Funktionen wie Abos, Freunde, Bulletins, Messages oder Kommentare machen den eigenen Kanal nicht nur zum persönlichen Sprachrohr, sondern ausserdem auch zum Mittel, um mit anderen zu kommunizieren.
Doch damit soll künftig Schluss sein. Alle Kanäle bekommen dasselbe graue Einheitslayout verpasst, die Kommunikationsmöglichkeiten sollen deutlich eingeschränkt werden. Und das alles geschieht nur, weil Google damit offenbar bei den Werbekunden punkten will: Die Aufmerksamkeit soll weg von den Nutzerkanälen hin auf die Videos gelenkt werden – genauer gesagt auf die Werbung in den Videos.
Doch die Rechnung hat Google ohne die Nutzer gemacht, die jetzt laut rufen: Wir sind es, die Youtube stark gemacht haben! Genau daran möchten die User Google mit der Protestaktion erinnern. Wenn alle an diesem Wochenende ihre Youtube-Videos deaktivieren, so das Kalkül, wird Google aufgrund erster schmerzhafter Einbussen bei den Werbeeinnahmen umdenken müssen.
„Die Idee hinter Youtube stirbt“
Zum Boykott des neues Zwangsdesigns ruft auch Youtube-Cannel-Betreiberin Jasinna auf, die eines von vielen Protestvideos hochgeladen hat. „Es geht nicht nur um ein neues Design, das keiner will, sondern darum, dass die Idee hinter Youtube stirbt“, betont sie und kritisiert weiter: „Youtube heisst ja eigentlich ,du sendest’. Aber wo sendest du noch, wenn dein Kanal total anonym wird und nichts Persönliches mehr draufsteht?“ Ein Dorn im Auge ist Jasinna auch die Einschränkung der Kommunikationsmöglichkeiten auf der Plattform. „Youtube macht nicht nur ein neues Design, sondern wird eine komplett andere Seite. Die Idee hinter Youtube ist somit tot.“
Alle Hoffnung setzen die User nun darauf, dass die Proteste Erfolg haben. Die Flut an Protestmails an den Youtube-Support zeigte bereits erste Wirkung. So wurde der ursprüngliche Termin der Designumstellung vom 1. März auf den 7. März verschoben – „um das Design noch User-freundlicher nachzuarbeiten“. In einzelnen Punkten hat Youtube bereits nachgebessert und etwa wieder die Möglichkeit eingeräumt, Kommentare und Links zu posten.
Und wenn am Ende aller Protest nichts nützt? Dann sagen Cannel-Betreiber wie Jasinna: „Hasta la vista, Youtube!“ Stattdessen wird man sie dann künftig zum Beispiel auf ZippCAST finden, wo sich auch Jasinna mit ihrem bunten Kanal gut aufgehoben fühlt. Einziger Haken: Die Plattform arbeitet derzeit noch zu langsam, da die drei Server der wachsenden Zahl an Usern – darunter offenbar viele Umzügler von Youtube – nicht gewachsen sind.
YOUTUBE schafft sich ab
Quelle: Youtube