Oscar-Verleihung 2012: „The Artist“ und „Hugo“ räumen ab

Frankreich jubelt – und Nostalgie triumphiert: Das ist das Resümee der 84. Oscar-Verleihung, die am Sonntag in Hollywood über die Bühne ging.

Stolze fünf Oskars in den wichtigsten Kategorien heimste der französische Stummfilm „The Artist“ ein. Eine Trophäe gab es unter anderem in der Königskategorie „bester Film“ – ausserdem wurde Jean Dujardin für seine Rolle als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Dass Regisseur Michel Hazanavicius mit seiner liebevollen Hommage an die Stummfilmära bei den Academy Awards 2012 derart abräumte, ist eine echte Sensation: Das letzte Mal gewann vor 83 Jahren ein Film ohne Sprache einen Oscar als bester Film.

Ebenfalls fünf Oscars, allerdings nur in technischen Nebenkategorien (Kamera, Spezialeffekte – teils von der Frankfurter Firma Pixomondo –, Szenenbild, Tonschnitt und Tonmischung), erhielt Martin Scorseses 3-D-Märchen „Hugo Cabret“. Der Film zollt dem französischen Filmpionier Georges Méliès Tribut und lässt den phantastischen Zauber des frühen Kinos mit modernen technischen Mitteln auferstehen.

Als beste Hauptdarstellerin wurde Meryl Streep für ihre Rolle in „Die Eiserne Lady“ ausgezeichnet. Es ist der dritte Oscar der 62-jährigen Schauspielerin. Aufsehen erregte überdies die Auszeichnung der iranischen Produktion „A Separation“ als bester fremdsprachiger Film. Über eine Trophäe freute sich ausserdem der Regisseur Gore Verbinski, der mit „Rango“ den besten Trickfilm lieferte.

Während die Franzosen strahlten, war die Enttäuschung bei den sieglosen Deutschen gross. So ging unter anderem Wim Wenders‘ „Pina“, nominiert  für den besten Dokumentarfilm, leer aus. Stattdessen machte der Football-Film „Undefeated“ das Rennen.

Hier alle Oscars 2012 im Überblick:

Bester Film: „The Artist“

Beste Regie: Michel Hazanavicius („The Artist“)

Bester Hauptdarsteller: Jean Dujardin („The Artist“)

Bester Nebendarsteller: Christopher Plummer („Beginners“)

Beste Hauptdarstellerin: Meryl Streep („Die Eiserne Lady“)

Beste Nebendarstellerin: Octavia Spencer („The Help“)

Bester animierter Spielfilm: „Rango“

Bestes Szenenbild: „Hugo Cabret“

Beste Kamera: „Hugo Cabret“

Bestes Kostümdesign: „The Artist“

Bester Dokumentarfilm: „Undefeated“

Bester Dokumentar-Kurzfilm: „Saving Face“

Bester Schnitt: „Verblendung“

Bester fremdsprachiger Film: „Nader und Simin – eine Trennung“ (Iran)

Bestes Make-up: „Die Eiserne Lady“

Beste Filmmusik: „The Artist“

Bester Song: „Man or Muppet“ aus „Die Muppets“

Bester animierter Kurzfilm: „The Fantastic Flying Books of Mr. Morris Lessmore“

Bester Kurzfilm: „The Shore“

Bester Tonschnitt: „Hugo Cabret“

Bester Ton: „Hugo Cabret“

Beste visuelle Effekte: „Hugo Cabret“

Bestes adaptiertes Drehbuch: „The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten“

Bestes Originaldrehbuch: „Midnight in Paris“

Ehrenoscars: James Earl Jones, Dick Smith, Oprah Winfrey

(Quelle: dapd)

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