Ernstfall Computertechnik: Wenn der Router durchs Fenster fliegt
von Agentur belmedia
Kennen Sie das? Sie wollen einen WLAN-Router installieren – und Sie packt die schiere Verzweiflung, weil nichts, aber auch gar nichts funktioniert?
Der deutsche Kabarettist Horst Evers kennt das nur allzu gut: Die Kommunikationspannen zwischen Mensch und moderner Computertechnik hat er in seinem Programm „Schwitzen ist, wenn Muskeln weinen“ gehörig aufs Korn genommen. Ausgestrahlt wurde die Aufzeichnung auf 3Sat am 30. April 2012 – dort ist sie noch bis zum 6. Mai in der Mediathek zu sehen.
Evers Satire über die Tücken der Computertechnik ist wirklich urkomisch – auch, weil sich wohl jeder irgendwie darin wiedererkennen kann. Hier ein Auszug zum Mitlachen:
„Es ist noch gar nicht lange her, da sass ich bei mir so in der Küche und hatte das Fenster zum Hof offen“, erzählt Evers. Und er fährt fort: „Irgendwann hörte ich Geräusche aus dem Innenhof. Anhand der Geräusche habe ich sehr bald festgestellt: Aha, guck mal, da will jemand seinen Samstagnachmittag nutzen und versucht, einen Router zu installieren.
Anhand der Geräusche habe ich dann relativ bald gemerkt: Oh, das läuft nicht mehr ideal. Das ging los mit den ganz normalen Wutschreien: ‚Nein, oh! Warum, warum, warum??! Ich geh gleich weg, ich komm nie wieder!! Ich lass das alles so liegen! Warum kann das nicht funktionieren, warum kann das nicht einmal funktionieren?!!‘
Reden mit dem Router: „Du könntest wenigstens mal blinken…“
Es hat dann noch mal eine ganze Weile gedauert, bis er dann ganze und halbe Sätze an diesen Router gerichtet hat. Und er hat dann diesen Router angeschrien: ‚Ich hab alles, alles für dich getan! Du kannst ja zumindest mal blinken, dass ich wenigstens mal das Gefühl habe, dass da irgendwie Leben drin ist – irgendwie eine Form von Kooperation…
Aber nix, nix kommt da wieder! Und wenn irgendwas kommt, kommt nur Blödsinn, der niemanden interessiert! Ich weiss nicht, was meine Zugangsmistnummern sind – und ich will es auch gar nicht wissen! Ich habe kein persönliches Kennwort… Also lass mich mit so einem Sch… in Ruhe!!!‘ Zwei, drei Fenster weiter hat es dann rausgerufen: ‚Das steht in deinem Schreiben mit den Zugangsdaten drin!‘ – ‚Das habe ich verloren!‘ – ‚Dann bist du am A…!’“
„Und das finde ich so schön“, stellt Evers fest. „Wie diese Geräte die Menschen dazu bringen, miteinander zu reden. Direkt von Fenster zu Fenster durch die Luft, quasi WLAN… Und das ist auch ratz, fatz installiert: Fenster auf, zack, steht, ewig!“
Schliesslich gibt Evers einen gut gemeinten Rat, mit welcher Haltung man am besten ein modernes IT-Gerät, zum Beispiel einen Router, kaufen sollte. Nämlich: „Ich kauf mir jetzt mal so einen Router, und eventuell, wenn’s richtig, richtig gut läuft und ich auch sowieso eine grössere Glückssträhne habe und das Wetter mitspielt, habe ich eventuell, quasi schon auch WLAN – und wenn nicht, dann habe ich halt was zum Werfen!“
Oberstes Bild: © Udo Grimberg – wikipedia.org – Lizenz: CC BY-SA 3.0