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Gedächtnisstarke leiden mehr

17.05.2012 |  Von  |  Beitrag

Ein gutes Gedächtnis ist nicht nur ein Segen, sondern kann auch zum Fluch werden. Nämlich dann, wenn belastende Erinnerungen besonders nachhaltig im Gedächtnis verankert sind. Forschern gelang es erstmals, einen genetischen Zusammenhang zwischen einem guten Gedächtnis und einem erhöhten Risiko für ein psychisches Trauma nachzuweisen.

Die beiden Professoren Dominique de Quervain und Andreas Papassotiropoulos von der Universität Basel bewerkstelligten es zunächst, eine bestimmte Variante des Gens PKC alpha zu identifizieren. Dessen Träger konnten sich besser an gelernte Information erinnern als Personen ohne diese Genvariante. Betroffen waren sowohl emotionale als auch neutrale Informationen. Über Tausend gesunde Versuchspersonen hatten an der Studie teilgenommen.

In einer zweiten Phase untersuchten die Forscher zusammen mit Prof. Thomas Elbert von der Universität Konstanz und Prof. Iris-Tatjana Kolassa von der Universität Ulm rund 350 Überlebende des Völkermords in Ruanda. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus: Träger der identifzierten Genvariante litten überdurchschnittlich oft an einer posttraumatischen Belastungsstörung – offenbar weil die schrecklichen Kriegserlebnisse besonders tief in ihr Gedächntnis eingegraben waren.

Die vollständige  Studie ist nachzulesen in der US-Fachzeitschrift PNAS.

 

Quelle: unibas.ch
Oberstes Bild: © Kamira – shutterstock.com

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