Swissmedic stoppt Auslieferung der Grippe-Impfstoffe von Novartis
Swissmedic hat für die Grippe-Impfstoffe von Novartis einen sofortigen Auslieferungsstopp angeordnet. Das Schweizerische Heilmittelinstitut reagiert damit auf Massnahmen der italienischen Gesundheitsbehörden. Diese haben den Import und die Verwendung der Grippe-Impfstoffe von Novartis wegen möglicher Verunreinigungen verboten.
Die Sperrung in Italien erfolgte, da in den Spritzen weisse Partikel festgestellt wurden, wie erste Abklärungen ergaben. Dabei könnte es sich um Verklumpungen von normalen Bestandteilen des Impfstoffs handelt. Derzeit wird noch geprüft, ob tatsächliche Verunreinigungen vorliegen.
Maximal rund 160’000 Impfdosen betroffen
Bis weitere Abklärungen erfolgt sind, empfiehlt Swissmedic für die Grippe-Impfstoffe von Novartis einen sofortigen Auslieferungs- und Anwendungsstopp. Potentiell betroffen sind in der Schweiz die Impfstoffe Agrippal und Fluad. Maximal geht es um rund 160’000 Impfdosen.
Nach Einschätzungen von Swissmedic sind Personen, die in der Schweiz bisher geimpft wurden, gesundheitlich nicht gefährdet. Die Kontrollbehörde betont, dass die Anordnungen reine Vorsichtsmassnahmen seien. Die möglichen Risiken müssten erst zweifelsfrei abgeklärt werden, teilte Swissmedic am Mittwoch mit.
Engpass bei Impfdosen gegen saisonale Grippe
Novartis gehört zu den Impfstoff-Herstellern, von denen das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in diesen Tagen zusätzliche Impfdosen anforderte. Der Grund ist ein Engpass bei der Auslieferung von 1,3 Millionen Impfdosen, die von Spitälern, Apotheken und Arztpraxen gegen die saisonale Grippe bestellt wurden. Das BAG hat die Impfstoffhersteller deshalb ersucht, weitere Dosen in die Schweiz zu importieren.
Zu den Meldungen „betreffend dem Rückruf von Impfstoffen in Italien“ gibt das BAG allerdings keine Auskunft. „Für Fragen zur Impfstoff-Sicherheit ist die Zulassungsstelle Swissmedic zuständig“, stellt das BAG fest.
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