Schweizer bereiten sich auf Weltuntergang vor
von Agentur belmedia
Am 21. Dezember 2012 geht die Welt unter. Das glauben zumindest Anhänger esoterischer Gruppen und Sekten, die sich auf den Maya-Kalender berufen. Auch eine wachsende Zahl von Schweizern rüstet sich bereits für den angeblichen Maya-Weltuntergang.
Seelsorgestellen berichten in diesen Tagen über vermehrte Anfragen von Menschen, die sich über ein drohendes Ende der Welt besorgt zeigen. Die SMS- und Internetseelsorge und die Beratungsstelle relinfo.ch haben extra eine Hotline geschaltet, weil sie so viele Anfragen erhalten.
Aber auch Survival-Shops wie zum Beispiel die Firma Sichersatt in Wald ZH oder Notvorrat 24 in Bütschwil SG melden Hochkonjunktur. Im Angebot finden sich dort sämtliche Notfallutensilien wie Kompaktnahrung, Notkocher, tragbare Toiletten, Geigerzähler oder Fluchtrucksäcke, um die Apokalypse (irgendwie) zu überstehen.
Mit Dosennahrung die Apokalypse überleben
Es gibt sie in der Tat: Menschen, die fest an das kurz bevorstehende Weltende glauben und bereits aktiv Vorsorge treffen. Sie kündigen ihre Jobs, legen im Keller Notvorräte an, halten schon mal Fluchtrucksäcke bereit oder legen Waffenarsenale an, um sich notfalls gegen Plünderer zu verteidigen, wenn am 21. Dezember die Zivilisation zusammenbricht.
Auf mehrere Hundert Personen schätzt Sektenexperte Georg Otto Schmid die Zahl der Maya-Endzeitgläubigen in der Schweiz. Doch wer sind diese Menschen? Laut Schmid sind es zumeist Personen in einer Krisenphase ihres Lebens, die anfällig für Endzeit-Prophezeiungen von Sektierern und Gurus sind. Je mehr sie sich mit den diversen apokalyptischen Theorien beschäftigen, desto mehr steigern sie sich in die Furcht vor dem Weltende hinein.
Erst freudige Erwartung, dann Katerstimmung
Doch es gibt nicht nur Ängstliche, die sich vor dem Weltende fürchten – manche erwarten es sogar mit Freude, betont Schmid. Denn für Lebensmüde, die von der Welt nichts mehr erwarten, kommt die Apokalypse einer Erlösung gleich.
Trifft das erwartete Weltende dann nicht ein, drohen eine gewaltige Enttäuschung und Katerstimmung. Dann sei vermehrt mit Selbstmordkandidaten zu rechnen, bestätigt Armin Elser, Geschäftsführer der SMS- und Internetseelsorge.
„Bewusstseinswandel“ statt finales Desaster
Allerdings glaubt ein Teil der Esoteriker nicht, dass am 21. Dezember alles vorbei ist. Vielmehr sind sie der Meinung, dass an diesem angeblich „magischen Datum“ lediglich ein „Bewusstseinswandel“ erfolgt. Tatsächlich haben die Maya nie das Ende der Zeit prophezeit, sondern vielmehr ein neues Zeitalter vorausgesagt, bestätigen Maya-Experten.
Für Panik besteht somit auch für Esoteriker kein Grund. Wenn sich die Welt am 22. Dezember erwartungsgemäss weiterdreht, können Sektierer einfach die nächste Theorie unters Volk bringen – dankbare Abnehmer werden sie dafür sicher wieder finden.
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