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Jeder zweite Schweizer hält Islam für Bedrohung

29.04.2013 |  Von  |  Beitrag

Jeder zweite Schweizer fühlt sich vom Islam bedroht. Gar 58 Prozent der Schweizer finden, dass der Islam nicht in die westliche Welt passe. Zu diesem Resultat kommt der aktuelle Religionsmonitor der deutschen Bertelsmann Stiftung.

Im Rahmen der repräsentativen Studie zur gesellschaftlichen Bedeutung von Religion und Werten wurden international umfangreiche Daten erhoben. In die Auswertung flossen Antworten von 14’000 Menschen aus 13 Ländern auf rund 100 Fragen ein.


Als ein augenfälliges Ergebnis der Studie zeigt sich die Ablehnung des Islam. Diese sei offenbar ein Phänomen der westlichen Welt, stellt die Bertelsmann Stiftung fest.

So fühlen sich die Menschen auch in Spanien (60 Prozent), Deutschland (51 Prozent), den USA (42 Prozent) und Israel (76 Prozent) vom Islam bedroht – deutlich weniger stark dagegen die Menschen in Südkorea (16 Prozent) oder Indien (30 Prozent).

58 Prozent der Befragten in der Schweiz lehnen die Aussage ab, dass der Islam in die westliche Welt passe. Die Schweiz gehört damit neben Spanien (65 Prozent) zu den Ländern in Europa mit den höchsten Ablehnungswerten (Deutschland: 50 Prozent). Der niedrigste Wert findet sich in Grossbritannien mit 45 Prozent.

Auf der anderen Seite empfinden 32 Prozent der Befragten in der Türkei und 27 Prozent der Israelis das Christentum als Bedrohung.

„Für die negative Einschätzung nicht-christlicher Religionen sind offenbar echte Begegnungen weniger entscheidend als die Stereotype, die über sie verbreitet werden“, erläutert Stephan Vopel, Programmleiter der Bertelsmann Stiftung. „Die Daten des Religionsmonitors belegen, dass der persönliche Kontakt mit Menschen anderer Religionen eng verbunden ist mit einer höheren Aufgeschlossenheit ihnen gegenüber.


Religiöse Selbsteinschätzung im internationalen Verlgeich.

Religiöse Selbsteinschätzung im internationalen Verlgeich. (Bild: bertelsmann-stiftung.de (grafik-religioese-s))


Die Studie zeigt weiterhin, dass die Zentren hoher Religiosität heute ausserhalb Europas liegen: Die Türkei (82 Prozent), Brasilien (74 Prozent), Indien (70 Prozent) und die USA (67 Prozent) weisen die grössten Anteile derjenigen auf, die angeben „mittel“, „ziemlich“ oder „sehr religiös“ zu sein. In Schweden (28 Prozent) und Israel (31 Prozent) liegt dieser Wert am niedrigsten.

Doch auch in Europa ist die Mehrheit der Menschen immer noch religiös. Bei der religiösen Selbsteinschätzung liegt die Schweiz im Mittelfeld. So geben 57 Prozent der Schweizer (ebenso 57 Prozent der Deutschen) an, „mittelreligiös“ bzw. „sehr und ziemlich religiös“ zu sein.

 

Quelle und weiterführende Informationen: bertelsmann-stiftung.de

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