Schweizer Studie: Junge Biertrinker sind häufiger Rauschtrinker
von Agentur belmedia
Suchtmittelkonsum ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Schweiz weit verbreitet. So weisen beinahe 70% der jungen Männer Risikoverhalten im Umgang mit Suchtmitteln auf.
Dabei spielt der Konsum von Bier eine besondere Rolle – es ist das beliebteste alkoholische Getränk von jungen Schweizer Männern. Wer Bier bevorzugt, trinkt risikoreicher und konsumiert häufiger Cannabis oder andere illegale Substanzen.
Dies zeigt eine Studie des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich und des Waadtländischen Universitätsklinikums. Befragt wurden rund 5400 Männer im durchschnittlichen Alter von 20 Jahren. Die Befragung ist Teil der nationalen Kohortenstudie C-SURF. Diese soll den Suchtmittelgebrauch von jungen Männern untersuchen und längerfristig verfolgen.
Die Sozial- und Präventivmediziner wollten wissen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Vorliebe für bestimmte alkoholische Getränke und dem risikoreichen Umgang mit Alkohol und anderen Suchtmitteln gibt. Das Resultat: Männer mit einer Vorliebe für Bier neigen zu einem riskanten Umgang mit Suchtmitteln; laut Studie gehört dazu ein Drittel der jungen Schweizer Männer. Im Gegensatz dazu zeigen Männer, die Wein bevorzugen, einen gemässigten Suchtmittelkonsum.
Rauschtrinken und Cannabiskonsum
Junge Männer, die Bier als alkoholisches Getränk bevorzugen, trinken beispielsweise mindestens einmal pro Monat sechs oder mehr alkoholische Getränke am selben Abend – bezeichnet als Rauschtrinken oder „Binge Drinking“ – oder sie konsumieren mindestens 21 alkoholische Getränke pro Woche. Auch rauchen diese Biertrinker mehr als einmal pro Woche Cannabis oder haben im Verlauf der letzten zwölf Monate mindestens eine andere illegale Substanz ausprobiert.
Warum bei jungen Männern eine Vorliebe für Bier mit einem risikoreichen Trinkmuster und dem Konsum illegaler Substanzen einhergeht, erklärt die Sozial- und Präventivmedizinerin Meichun Mohler-Kuo so: „Bier ist verhältnismässig billig, so dass es sich auch junge Erwachsene leisten können. Und Bier wird möglicherweise öfters an Anlässen wie Partys oder Konzerten getrunken, an denen ein risikoreiches Konsumverhalten verbreitet ist.“
Durch den Alkohol ergeben sich für die jungen Rauschtrinker im Alltag gehäuft Probleme. Sie erleben zum Beispiel häufiger Unfälle, Streit, Schlägereien oder Konflikte mit Respektspersonen. „Das Ziel von Präventionsmassnahmen sollte deshalb weiterhin sein, den risikoreichen Alkoholkonsum von jungen Männern zu reduzieren“, so Meichun Mohler-Kuo.
Quellen und weitere Informationen:mediadesk / c-surf.ch
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