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Amazons Fire TV kommt

10.09.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Bei Amazon brennt es: Nach dem Fire Phone, über welches wir in der Vergangenheit bereits berichtet hatten, kommt nun auch Fire TV nach Europa.

Dabei handelt es sich um ein Produkt, welches Internetstreaming auf den Fernseher bringt, als Spielekonsole dienen soll und den Zugriff auf Amazons Angebot vom Sofa aus erlaubt – zu viel für eine kleine Box, die nicht grösser ist als zwei nebeneinanderliegende Zigarettenschachteln? Wir haben für Sie herausgefunden, ob sich der Kauf lohnt.

Was ist Amazon Fire TV?

Ausgeliefert wird der Artikel mit der Hardware selbst – dabei handelt es sich um einen kleinen, quadratischen Kasten – sowie einer Fernbedienung. Ein optionales Gamepad, um auch Spiele darüber zu spielen, kann ebenso erworben werden (zu den Spielen gibt es später mehr). Nach dem Anschluss an den Fernseher und die Vernetzung mit der eigenen WLAN-Verbindung kann es im Prinzip schon losgehen – und zwar in etwa so:

  • Die Oberfläche, welche sich nach der Verbindung mit dem Fernseher zeigt, basiert auf dem Smartphone-Betriebssystem Android. Dort können Käufer durch Serien und Filme browsen und im reichhaltigen Angebot von Amazon stöbern. Alle Inhalte, die über Prime Instant Video angeboten werden, sollen auch über Amazon Fire TV einsehbar sein.
  • Die Preise für Filme und Serien orientieren sich dabei an den gängigen Kosten für Streaming-Dienste: HD-Filme etwa werden sich voraussichtlich bei 5,99 Franken einpendeln, SD-Inhalte kosten etwas weniger.
  • Später sollen sich weitere Streaming-Anbieter hinzugesellen, wie etwa Netflix oder das zumindest derzeit nur in den USA nutzbare Hulu.

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Netflix. (Bild: Twin Design / Shutterstock.com)

Netflix. (Bild: Twin Design / Shutterstock.com)

[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Das klingt gut – aber wo ist der Unterschied zu existierenden Lösungen?

Amazon möchte vor allem eine einfache Bedienung und einige Komfortfunktionen nutzen, um Interessenten vom Kauf von Fire TV zu überzeugen. Die Bedienung kann zum Beispiel ganz klassisch über die beiliegende Fernbedienung erfolgen – aber die lässt sich gleichzeitig auch als eine Art Mikrofon nutzen, in welches Befehle einfach gesprochen werden können. Die Spracherkennung soll dabei ausgezeichnet funktionieren, sodass niemand in die Verlegenheit kommen wird, sein Fernsehgerät anbrüllen zu müssen (ausser vielleicht, wenn unser lieber Fussballclub aus der IT-Stadt Basel mal wieder beste Chancen vergibt …). Weiterhin soll die Technik hinter Amazon Fire TV für ein bislang so nicht dagewesenes „Offline-Feeling“ sorgen.

Denn Streaming-Angebote haben bislang den Nachteil, dass sie eben auf Streaming basieren. Langsame Internetleitungen, serverseitige Probleme des Anbieters oder andere Probleme können dafür sorgen, dass Filme ständig „nachladen“ müssen, von einem angenehmen Fernsehabend fehlt dadurch jede Spur. Helfen soll gegen Probleme dieser Art ASAP: Dahinter verbirgt sich eine Technologie, welche die Sehgewohnheiten des Nutzers analysiert. Ein Beispiel hilft dabei, die Auswirkungen zu verstehen:

  • Sie sehen sich die erste Staffel einer beliebigen Serie an. Amazon geht daher davon aus, dass Sie auch die zweite Staffel gerne schauen würden – und dürfte mit dieser Einschätzung meistens richtig liegen.
  • Amazon lädt also die zweite Staffel bereits herunter, bevor Sie sie überhaupt anwählen. Dadurch wird das Streaming während des Anschauens vermieden.
  • Sie können sich später die zweite Staffel ansehen und müssen dabei garantiert keine Verzögerungen hinnehmen, da Amazon Fire TV die Inhalte schliesslich schon auf der immerhin 8 Gigabyte grossen Festplatte gespeichert hat. Internet- oder Serverprobleme können Ihnen daher egal sein.

Falls ASAP in der Praxis so funktioniert, wie es Amazon theoretisch darstellt, könnte sich dahinter tatsächlich ein überaus angenehmes Feature für alle vom Streaming überzeugten TV-Zuschauer verbergen.

Wie war das mit den Spielen …?

Wer genug von Serien und Filmen hat, darf sich auch Spiele über Amazon Fire TV herunterladen. Ein Gamepad soll dabei helfen, diese auch praktisch zu steuern, im Notfall soll aber auch die Fernbedienung oder ein beliebiges Smartphone oder Tablet reichen, um die Titel zu spielen. Wohlgemerkt: Etablierten Konsolen à la PlayStation 4 oder Xbox One wird Amazons Schachtel wohl keine Konkurrenz machen. Der durchschnittliche Preis pro Spiel wird sich, nach Amazons eigenen Aussagen, auf 2 US-Dollar belaufen. Auch optisch dürften aufgrund der limitierten Hardware im Fire TV keine Höhenflüge zu erwarten sein. Für das eine oder andere Spiel zwischendurch könnte das Angebot aber gerade so reichen, wenngleich Spiele sicherlich nicht das Herzstück des Produkts ausmachen.

Zusammenfassend könnte man sich die Frage stellen, wer sich Amazon Fire TV zulegen soll. Prinzipiell zielt die Box auf Personen ab, welche eine möglichst einfache Lösung für Streaming-Inhalte aus dem Internet suchen. Wer zum Lager „Einschalten und los“ gehört, dürfte damit glücklich werden. Ob sich die Lösung des Versandhauses auch langfristig durchsetzen wird, muss allerdings die Zeit zeigen – denn das gegen den Detailhandel gestellte Fire Phone kann bislang nicht durch Verkäufe glänzen.

 

Oberstes Bild: © 360b – Shutterstock.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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