Ebola: Die USA entsenden Hilfstruppen nach Afrika
US-Präsident Barack Obama stuft die aktuelle Ebola-Welle als eine „Gefahr für die globale Sicherheit“ ein. Er fordert die Welt zu einem schnellen Handeln auf und plant selbst, medizinische Hilfsgruppen nach Afrika zu entsenden. Diese sollen die Bevölkerung im Kampf gegen die Krankheit unterstützen und Gesundheitszentren aufbauen.
Obama bezeichnet Ebola als eine Epidemie, welche ausser Kontrolle zu geraten scheint. Er befürchtet, dass sich hieraus ein weltweites Problem ergeben könne, dieses müsse frühzeitig verhindert werden. Nur durch die Unterstützung des Auslandes könne den betroffenen Ländern geholfen werden und zehntausende von Leben gerettet werden. Auch die WHO warnt vor einem drastischen Anstieg und fordert eine noch schnellere Reaktion der Länder.
Der US-Aktionsplan wurde vorgestellt
Im Rahmen eines Besuches des Zentrums für Prävention und Kontrolle von Krankheiten in Atlanta hat der amerikanische Präsident seinen neuen US-Aktionsplan vorgestellt. Dieser sieht vor, 3000 Kräfte nach Westafrika zu entsenden. Geplant ist der Aufbau von Gesundheitszentren, um die Erkrankten zu behandeln und die Ausbreitung von Ebola zu verhindern.
Obama befürchtet, dass sich ohne Hilfe die Zahl der Toten und Infizierten in Afrika schnell erhöhen könne. Die Krankheit scheine ausser Kontrolle zu geraten und sich zu einer immer grösser werdenden Gefahr zu entwickeln. Ohne ein Eingreifen von ausländischen Hilfskräften und ausreichend Medikamenten könne die Opferzahl in die Hunderttausende gehen.
Der Aufbau der Gesundheitszentren
Die USA werden sich beim Aufbau der Struktur an den besonders stark betroffenen Gebieten orientieren. Liberia gehört zu den Zentren der Ebola-Epidemie und wird ein Standort werden. In der Hauptstadt Monrovia soll eine Kommandozentrale errichtet werden, von hier aus können die genauen Einsätze koordiniert werden. Damit die regionalen Hilfskräfte im Umgang mit der Krankheit geschult werden, solle zudem ein Ausbildungszentrum aufgebaut werden.
Es ist wichtig, die lokalen Ärzte und Krankenschwestern mit einzubinden, damit sie im Kampf gegen Ebola erfolgreich sind. Da sich auch medizinisches Personal mit der Seuche infizieren kann, soll ein Lazarett für die Hilfskräfte aufgebaut werden. Alle Experten des Landes werden zusammenarbeiten, ebenso werden verschiedene Hilfsorganisationen in die Planung mit einbezogen. Die Spendenorganisation UNICEF wird dabei helfen, sogenannte Schutz- und Präventionspakete an Familien zu verteilen.
Die Kosten für die US-Hilfe
Insgesamt werden Ausgaben von rund einer Milliarde Dollar erwartet, bisher sei hiervon knapp ein Drittel gedeckt. Allerdings bleibt die Frage, ob die USA rechtzeitig reagieren können. Joanne Liu, Vorsitzende der Vereinigung Ärzte ohne Grenzen, hat den Regierungen vorgeworfen, bisher untätig gewesen zu sein. Obwohl die Epidemie seit Wochen bekannt ist, seien nur wenige Hilfsaktionen gestartet worden.
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