HSBC-„Robin Hood“ Hervé wird der Prozess gemacht
von Samuel Nies
Er versetzte wohl dem Schweizer Bankgeheimnis den Todesstoss.
Hervé Falciani klaute 2006 und 2007 bei der Genfer HSBC im grossen Stil Kundendaten.
Jetzt wird im vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona wegen wirtschaftlichen Nachrichtendiensts und Bankgeheimnisverletzung der Prozess gemacht. „Dieser Prozess hat keine demokratische Legitimation“, sagt er im Interview mit der „Handelszeitung“, die ihn in Paris treffen konnte. Die Schweiz sei zwar eine Demokratie, bei den Gesetzen, wonach er kriminell sei, gehe es aber nicht um die Interessen der Allgemeinheit. Er wisse deshalb noch nicht, ob er am Prozess teilnehmen werde.
Dass er für die gestohlenen Daten Geld bekommen habe, bestreitet der 43-Jährige. Dem widerspricht die Tatsache, dass er eine Firma gegründet hat mit dem Ziel, die Daten zu verkaufen, und dass er 2008 unter falschem Namen in den Libanon reiste, um die Kundendaten libanesischen Banken anzubieten.
Artikel von: Handelszeitung
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