Wikipedia-Projekte: Jeder Zweite verschleiert die IP-Adresse

Die Angst vor Ausspähung im Internet wächst ebenso wie der Wunsch nach Anonymität. Das zeigt sich zum Beispiel bei den Internet-Usern, die an kollaborativen Projekten von Wikipedia teilnehmen.

Eine Studie der Drexel University in Pennsylvania hat speziell ihr Verhalten näher untersucht. Die Ergebnisse können aber auch darüber hinaus übertragbar sein.

Der Analyse zufolge verschleiert jeder zweite Internet-Nutzer, der an Wikipedia-Projekten teilnimmt, seine IP-Adresse. „Die am häufigsten erwähnte Sorge der befragten User war, dass ihre Kommunikation und Online-Aktivitäten ohne eine persönliche Zustimmung für andere einsehbar sein könnten“, resümieren die Studienautoren. Die Wissenschaftler interviewten 23 Internet-Nutzer zwischen 18 und 41 Jahren aus sieben verschiedenen Ländern.

Befürchtungen – trotz positivem Image

Zwölf der Befragten gaben an, nur unter Einsatz von Tor, einer Software zur Verschleierung der eigenen IP-Adresse, durch das Web zu surfen oder an Internet-Kollaborationen teilzunehmen. Die Studie zeigt auch, dass sich User mittlerweile so bedroht von anderen Nutzern, ganzen Gruppen oder Regierungsbehörden fühlen, dass selbst unauffällige Anwender zu Massnahmen der Anonymisierung greifen.

„Wikipedia-Autoren sind Freiwillige, die versuchen, eine allgemein zugängliche Informationsquelle für jeden auf der Welt zu schaffen. Nutzer werden nur selten in so ein positives Licht gestellt. Aber beide Gruppen haben sich eigentlich der gleichen Sache verschrieben – einem uneingeschränkten, globalen Austausch von Informationen“, unterstreicht Studienautorin Andrea Forte.

Die Studie „Privacy, Anonymity, and Perceived Risk in Open Collaboration: A Study of Tor Users and Wikipedians“ soll im Februar 2017 bei der “ACM Conference on Computer-Supported Cooperative Work and Social Computing” vorgestellt werden.

 

Artikel von: pressetext.redaktion
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