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Was tun gegen Schnarchen?

14.11.2016 |  Von  |  News

Schnarcher selbst bekommen von ihren nächtlichen Lauten meistens nicht mit, ihr Partner leidet dafür umso mehr. Allerdings kann das Schnarchen für die Betroffenen schwerwiegende Folgen haben.

Warum man schnarcht und was man dagegen tun kann, lesen Sie hier.

Schnarchen, medizinisch auch Ronchopathie genannt, entsteht durch Flatterbewegungen des erschlafften Gaumensegels. Dies geschieht infolge wechselnder Druckdifferenz zwischen Nasen-Rachen-Raum und Mund.

Manchmal kann es daran liegen, dass die Rachenhöhle verkleinert ist und durch das Zurücksinken der Zunge im Schlaf die sägenden Laute ausgelöst werden. Zusätzlich kann die Schlafposition das Schnarchen begünstigen. Menschen, die auf dem Rücken liegen, neigen eher dazu, als jene, die eine seitliche Liegehaltung einnehmen.

Vor allem in der Zeit der Schnupfennasen begünstigt das verstopfte Riechorgan die Mundatmung und damit das nächtliche „Sägen“. Daneben können auch organische Ursachen wie eine gekrümmte Nasenscheidewand, Nasenpolypen oder vergrösserte Tonsillen die störenden Flattergeräusche auslösen.

Sehr entspannte Schlafabschnitte führen zum Schnarchen

Vor allem in sehr entspannten Schlafabschnitten, z.B. in der REM-Schlafphase (Rapid Eye Movement), schwingt das erschlaffte Gaumensegel mit der eingesogenen Atemluft und führt zu regelrechten Turbulenzen. So ist es auch zu erklären, dass gerade Menschen, die Beruhigungsmittel, Schlaftabletten, Antihistaminika oder Psychopharmaka einnehmen müssen, häufig schnarchen.

Betroffene selbst bekommen von ihren nächtlichen Lauten selten etwas mit. Dafür leidet der daneben liegende Partner umso mehr unter dieser unbeabsichtigten Ruhestörung. Oft führt dies dazu, dass Paare des Nachts getrennte Schlafzimmer aufsuchen. Für den Schnarcher kann die stark entspannte Rachenmuskulatur jedoch schwerwiegende Folgen haben.

Suerstoffmangel durch Schnarchena

Bei einigen Menschen fällt der Rachen so stark in sich zusammen, dass Atemzüge bis zu 30 Sekunden oder länger aussetzen können. Im Laufe der Nacht führen diese Atemaussetzer zu einem erheblichen Sauerstoffmangel.

Mediziner sprechen bei diesen Symptomen von einer obstruktiven Schlafapnoe (behinderndem Atemstillstand). Die Atempause bei gleichzeitigem Sauerstoffdefizit führt dazu, dass der Betroffene mehrmals aus seinem Schlaf erwacht, dabei um Luft ringt und Herzrasen verspürt.

Langfristig stresst dies den Organismus, so dass der Schnarcher sich am Tag übermüdet und abgeschlagen fühlt und infolgedessen schnell gereizt ist. Anzeichen für mögliche Folgeerkrankungen wie Hypertonie (Bluthochdruck) oder einen Myocardinfarkt (Herzinfarkt) sollten vom Arzt unbedingt im Auge behalten werden.

Was kann man gegen das Schnarchen tun?

Bei sehr grossen Beeinträchtigungen, die zu einer Schlaf-Apnoe führen sind chirurgische Massnahmen sicher gerechtfertigt. Ihre Erfolgsquote liegt aber nur bei ca. 50 %. Für alle anderen Fälle gibt es ganz unterschiedliche Hilfen, die das Schnarchen reduzieren, die Geräusche mindern und so wieder für mehr Ruhe im Schlafzimmer sorgen. Meist helfen, wenn keine medizinisch oder anatomisch indizierte Form des Schnarchens vorliegt, auch andere Massnahmen.

So kann der Zahnarzt sog. Protrusionsschienen anfertigen, die verhindern, dass die Zunge zurückfallen kann. Relativ einfach aber wirkungsvoll sind Nasenpflaster die über beide Nasenflügel geklebt werden, den Naseneingang erweitern und damit das Atmen erleichtern.

Neu sind sog. Nasenschmetterlinge, die eine ähnliche Funktion haben oder ein kleiner Silberrring, der „Anti-Snor“, der über Akupressur wirkt. Er wird am kleinen Finger der linken Hand getragen und drückt mit zwei Höckern auf die Meridiane. Derzeit ist er nur online zu bestellen, soll aber demnächst auch über Apotheken vertrieben werden.

 

Artikel von: Iris Priebe Quelle: Die PTA-Welt / medicalpress.de
Artikelbild: © baranq – shutterstock.com