Bern: Krawalle – Polizeiverband-Chef: „Krieg gegen die Polizei“

Schockierende Gewalt gegen Polizisten in Bern: Der Präsident des Berner Polizeiverbandes, Adrian Wüthrich (36), sprich in einem BLICK-Interview von einem „Krieg gegen die Polizei“. Er fordert härtere Strafen für die Täter. Auch die Politik sei gefordert.

Nach Krawallen bei einer Hausräumung am Mittwoch (s. Meldung vom 23.02.2017) wurde Bern von weiteren massiven Ausschreitungen heimgesucht (s. Meldung vom 26.02.2016).

Der vorläufige Höhepunkt erfolgte in der Nacht auf Sonntag: Bei einer Demo bei der Reithalle errichteten Linksextreme Strassenblocken, legten Feuer und griffen Polizisten an. Neben Steinen, Feuerwerkskörpern und anderen Wurfgegenstände kamen dabei als neue perfide Waffen auch Laserpointer zum Einsatz.

Heimtückische Angriffe mit Laserpointern

Mit den verbotenen Geräten zielen die Chaoten auf die Augen der Polizisten. Dabei nehmen sie in Kauf, dass eine Verletzung mittels Laser bis zur Erblindung führen kann. Gemäss Berns Sicherheitsdirektor Reto Nause sei der Einsatz von Laserpointern durch Krawallmacher „ein relativ neues Phänomen“. In Bern sei dies allerdings in letzter Zeit vermehrt aufgetreten.

Zu ihrem Schutz tragen die Polizisten daher extra Schutzbrillen, um sich gegen die Strahlen zu schützen. Für Nachteinsätze sind diese dunkel getönten Brillen jedoch weniger geeignet. Und: Trotz Schutzbrillen können bleibende Schäden entstehen, so der Präsident des kantonalen Berner Polizeiverbands, Adrian Wüthrich (36) gegenüber BLICK.

„Die Demonstranten suchen gezielt Polizisten als Opfer aus“

Im Interview zeigt sich Adrian Wüthrich schockiert über die Gewalt gegen die Polizei. „Die Demonstranten suchen gezielt Polizisten als Opfer aus. Man schiesst absichtlich gegen die Person, mit dem Zweck, diese zu verletzen“, sagt er im Interview mit BLICK. Wüthrich weiter: „Aktuell wird eher ein Krieg gegen die Polizei geführt. Das ist neu in Bern.“

Dass es den Demonstranten um die politische Sache geht, bezweifelt Wüthrich. Das Gewaltpotenzial sei enorm. Zudem seien die Aktionen erschreckenderweise geplant. Wüthrich zu den Krawallen bei der Hausräumung: „Die Bewohner schossen mit Raketen auf die Einsatzkräfte. Solche Feuerwerkskörper hat man nicht einfach zu Hause. Sie werden bewusst angeschafft. Ebenso geht niemand mit Laserpointern an eine Demonstration, die friedlich verlaufen soll.“

Wüthrich spricht von einem „mulmigem Gefühl“, das Einsatzkräfte vor jedem Einsatz haben. „Auch weil es jetzt zu mehreren brenzligen Situationen kam.“ Angst hätten die Polizisten aber wohl nicht. Sie seien „gut vorbereitet, ausgebildet und körperlich fit“.

Wüthrich betont: „Es darf nicht sein, dass Polizisten zur Zielscheibe werden für offenbar unzufriedene Demonstranten.“

Ein mulmiges Gefühl bereite auch, dass Linksautonome für den 18. März angekündigt haben, die Demo vom SVP-nahen Komitee Brennpunkt Schweiz in Bern zu stören.

Auf die Frage, ob vor allem Linksextreme gewaltbereiter als früher sind, antwortet Wüthrich: „Nein. Die Qualität der Gewalt nahm in allen Kreisen zu. Die Akzeptanz gegenüber der Polizei sinkt bei verschiedenen Gruppen.“

Der Präsident des kantonalen Berner Polizeiverbands fordert, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Jetzt sei die Politik gefordert. „Es braucht deeskalierende Gespräche. Aber auch härtere Strafen für die Täter. Die Polizei darf nicht im Stich gelassen werden.“

 

Quelle: Übernommen von BLICK und bearbeitet von belmedia-Redaktion
Artikelbild: Andrei Tudoran – shutterstock.com

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