Bahnhof Luzern: Grosseinsatz nach Zugsentgleisung - Update 24.03., 17.30 Uhr
Am Mittwoch um 13.56 Uhr sprangen zwei Waggons des EuroCity 158 Mailand–Basel von Trenitalia bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Luzern aus den Schienen. Die Ursache ist noch unklar. Dabei entstanden massive Schäden an Zug, Fahrleitungen, Gleiskörper und Kabelschächten. Nach jetzigem Kenntnisstand bleibt der Bahnhof Luzern wegen der umfassenden Reparaturarbeiten bis voraussichtlich Montagfrüh für Normalspurbahnen nicht befahrbar.
Ein Busersatzbetrieb mit beschränkten Kapazitäten ist in Betrieb. Es ist mit längeren Reisezeiten zu rechnen. Die SBB entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten.
Die Reparatur- und Instandstellungsarbeiten kommen plangemäss voran. Die Bauteams sind rund um die Uhr im Einsatz. Die Fahrleitung konnte inzwischen wieder instand gestellt werden. Zwei Masten und ein Joch über mehrere Gleise wurden ersetzt. Bis am Sonntag Abend werden insgesamt 400 Meter Gleis neu verbaut, vier Weichen komplett ersetzt sowie zwei Weichen teilumgebaut. Zum Schluss müssen bis zu 200 Tonnen Schotter bewegt werden. Für den mehrstündigen Einsatz der Gleisstopfmaschine benötigen die Bauteams seitlich Platz. Deshalb müssen am Sonntag Abend auch die benachbarten Gleise der Zentralbahn gesperrt werden. Ab 20.20 Uhr bis Betriebsschluss verkehren zwischen Luzern und Luzern Allmend Ersatzbusse: www.zentralbahn.ch
Untersuchungsstelle ermittelt in alle Richtungen
Die Ursache wird untersucht durch die unabhängige Unfalluntersuchungsstelle des Bundes (Sust), die Luzerner Behörden sowie Experten der SBB. Wie Sust-Bereichsleiter Christoph Kupper am Donnerstagmittag gegenüber der Schweizerischen Depeschenagentur sagte, liefen die Ermittlungen in verschiedene Richtungen. Derzeit sei noch „alles offen“, so Kupper weiter. Nach ersten Einschätzungen ist durch die Entgleisung des Zuges ein Schaden in Millionenhöhe entstanden.
Alle sechs Verletzten ambulant behandelt
Gemäss Polizeiangaben konnten mittlerweile alle Verletzten das Spital nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Präzisiert wurde auch die Zahl der Verletzten: Es handelt sich neu um sechs Personen, nicht um sieben, wie ursprünglich vermeldet.
Quelle: SBB Medienstelle
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