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Schweiz erhält Europäischen Verkehrssicherheitspreis

Der Europäische Verkehrssicherheitsrat (ETSC) zeichnet die Schweiz für ihre erfolgreichen Bemühungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit aus. Heute fand in Brüssel die Preisübergabe statt. Für die bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung beinhaltet der Preis die Verpflichtung, den erfolgreichen Weg weiterzugehen und in der Verkehrsunfallprävention nicht nachzulassen.

Der ETSC würdigt mit seiner Auszeichnung die Bemühungen der Schweiz für mehr Verkehrssicherheit und dass sie sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhe.

Insbesondere werden damit Massnahmen im Rahmen des Via-sicura-Pakets (speziell Fortschritte bei Neulenkern und Berufsfahrern durch das Alkoholverbot für diese Personengruppen) und infrastrukturelle Verbesserungen als konsequentes Vorgehen zur Reduktion von Unfällen im Strassenverkehr ausgezeichnet. Dies zeige sich auch in den Unfallzahlen. Mit der Reduktion der Anzahl im Strassenverkehr getöteter Personen um 34 Prozent zwischen 2010 und 2016 sei die Schweiz Vorbild für die Länder Europas.

Für die Schweiz ist dieser Preis an die Verpflichtung gekoppelt, sich weiter für die Verkehrssicherheit einzusetzen.

„Es können noch mehr schwere Verletzungen und Todesfälle verhindert werden. Das geht aber nicht, wenn wir jetzt in den Bemühungen um die Verkehrssicherheit nachlassen und bewährte Lösungen nicht umsetzen“, warnt Stefan Siegrist, stellvertretender Direktor der bfu, der der Preisübergabe vor Ort beiwohnte.

Siegrist denkt dabei an das nachlassende Bewusstsein der Politik für die Unfallprävention. Dies zeige sich beispielsweise daran, dass die Schweiz im Gegensatz zu früheren Jahren über keine quantitativen Ziele für die Reduktion von Todesfällen und schweren Verletzungen im Strassenverkehr verfüge. Auch der Entscheid des Nationalrats von letzter Woche, das Verbot von Alkoholausschank und -verkauf auf Autobahnraststätten aufzuheben, unterstreiche diesen beun­ruhigenden Trend.

Der ETSC ist eine in Brüssel ansässige unabhängige Non-Profit-Organisation. Ihr Ziel ist es, die Zahl der Getöteten und Verletzten im Transportwesen in Europa zu reduzieren. Der ETSC umfasst insgesamt 59 Mitgliedsorganisationen, darunter die bfu, und über 250 Experten aus ganz Europa. Der ETSC-Road-Safety-Performance-Index-Preis wird jährlich vergeben und zeichnet Länder aus, die sich in besonderem und erfolgreichem Mass für die Verkehrssicherheit eingesetzt haben. Preisträger der Vorjahre waren beispielsweise Schweden oder Norwegen.

 

Quelle: bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung
Artikelbild: Oscity – shutterstock.com