Allianz Suisse warnt: Wohnmobile und Caravans bergen viele Gefahren
Ungewohnte Fahrzeugdimensionen, längere Bremswege, ungesicherte Fahrzeugladung: Wer mit einem Wohnmobil oder einem Wohnanhänger unterwegs ist, sollte Vorsicht walten lassen. Denn die Wahrscheinlichkeit, in einen Unfall verwickelt zu werden oder einen Schaden zu verursachen, ist gross.
Vor allem im Ferienmonat Juli. Die Allianz Suisse verzeichnet bei den „Häusern auf Rädern“ jährlich mehr als 1’000 Schadenfälle – Tendenz steigend.
Endlich Sommerferien: In diesen Tagen machen sich wieder Hunderttausende Schweizerinnen und Schweizer auf den Weg, die schönste Zeit des Jahres am Meer oder in den Bergen zu geniessen.
Immer mehr Erholungssuchende erliegen dabei dem Ruf der Unabhängigkeit und erkunden die Reiseziele mit dem eigenen „Haus auf Rädern“. Ferien mit dem Wohnmobil oder einem Caravan liegen voll Trend. Allein in der Schweiz verzeichnete der Branchenverband caravaningsuisse für 2015 rund 5’000 Neuzulassungen, ein Wachstum im zweistelligen Bereich.
Mangelnde Fahrpraxis und Überladung erhöht Gefahrenpotenzial
Allerdings: Mit dem eigenen Wohnmobil oder -anhänger unterwegs zu sein, bringt auch viele Gefahren mit sich. Denn häufig werden diese nur während weniger Tage im Jahr genutzt, die Fahrpraxis ist – anders als beim regelmässig genutzten Auto – manchmal etwas eingerostet.
Auch an die grösseren Dimensionen und das veränderte Fahrzeugverhalten muss man sich erst einmal gewöhnen. Aber auch die Ladungssicherung ist ein wichtiges Thema: Sind das Gepäck und andere Gegenstände falsch verteilt oder nicht richtig gesichert, können umherfliegende Teile bei einem Unfall zu echten Geschossen werden.
„Zudem unterschätzen einige Fahrerinnen und Fahrer die Auswirkungen, die ein Wohnwagenanhänger auf das Zugfahrzeug hat. So verlängert sich der Bremsweg durch das zusätzliche Gewicht beispielsweise um rund ein Drittel“, betont Markus Deplazes, Leiter Schaden der Allianz Suisse.
Ein Unfall ist dann häufig die Folge. Und: Wohnmobile und Caravans sind natürlich auch den Launen der Natur ausgesetzt, was weiteres Schadenpotenzial birgt.
Kollisionsschäden an der Spitze
Allein die Allianz Suisse verzeichnet laut Schadenstatistiken jährlich mehr als 1’000 Haftpflicht- und Kaskoschadenfälle bei Wohnmobilen und -anhängern. Der durchschnittliche Schadenaufwand beträgt dabei rund 3’000 Franken. Kollisionen führen die Rangliste mit 299 Schadenfällen an, gefolgt von Glasschäden (277 Schadenfälle), Bisse von Mardern und Nagetieren (105 Schadenfälle), Diebstahl aus dem Fahrzeug (77 Schadenfälle) und Hagel (75 Schadenfälle).
Die zum Teil luxuriösen und teuren Wohnmobile stehen darüber hinaus bei Dieben hoch in der Gunst, wie zehn gestohlene Fahrzeuge allein im vergangenen Jahr zeigen. Parkschäden sind mit nur neun Fällen hingegen eher selten – Campingplätze bieten offensichtlich genügend Raum zur freien Entfaltung.
Die meisten Schäden verzeichnet die Allianz Suisse mit deutlichem Abstand – wie sollte es auch anders sein – im klassischen Ferienmonat Juli. Mit insgesamt 186 gemeldeten Schadenfällen lag dieser Monat weit vor dem August (142 Schadenfälle) und dem Mai (135 Schadenfälle).
Kaskoversicherung schützt vor finanziellen Folgen
Damit die wohlverdienten Campingferien nicht zum finanziellen Albtraum werden, empfiehlt sich in jedem Fall der Abschluss einer Kaskoversicherung für das Wohnmobil oder den Caravan. Denn damit sind beispielsweise Schäden durch Kollisionen, Hagel, Glasbruch, Marderschäden bei Wohnmotorwagen oder der Diebstahl des Fahrzeugs gedeckt.
Zudem raten die Schadenexperten der Allianz Suisse, vor Antritt der Reise das Fahren mit dem Gespann oder dem Wohnmobil zu üben. Denn Fahrpraxis kann einen grossen Einfluss auf die Reaktionen während einer gefährlichen Situation haben. Und Übung macht bekanntlich den Meister.
Quelle: Allianz Suisse
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