Kt. Schaffhausen: Geldübergabe an falsche Polizisten - Trickbetrüger am Werk
Bei der Schaffhauser Polizei haben sich seit Ende November 2017 mehrere Personen gemeldet, die von mutmasslichen Trickbetrügern mit vorgetäuschter Telefonnummer der Polizei kontaktiert wurden. In diesem Zusammenhang fand im November eine Geldübergabe statt.
Am Dienstag (5.12.2017) konnte eine weitere Geldübergabe noch rechtzeitig verhindert werden.
Seit Ende November 2017 häufen sich im Kanton Schaffhausen Meldungen von telefonischen Betrugsversuchen, wobei sich die Anrufer als Polizeiangehörige ausgeben. Insgesamt gingen bisher rund 40 Meldungen ein. Die unbekannte Täterschaft kontaktiert dabei meist ältere Personen mit einer vorgetäuschten Telefonnummer der Polizei (siehe auch Medienmitteilung vom 27. November 2017). Eine ältere Frau hat in diesem Zusammenhang im November einem unbekannten Mann mehrere 10‘000 Franken übergeben, wie sie der Schaffhauser Polizei am Mittwochmorgen (6.12.2017) mitteilte. Sie sei davor von einer Frau, die sich als Polizistin ausgab, kontaktiert worden, mit der Bitte der „Polizei“ das Geld zur Sicherheit zu übergeben. Am Dienstagmorgen (05.12.2017) wurde eine weitere Frau auf ihrem Festnetz kontaktiert. Eine unbekannte Anruferin forderte die 78-jährige Frau auf, ihr ihre Mobiltelefonnummer zu nennen und einen Geldbetrag in der Höhe von mehreren 10‘000 Franken von ihrem Konto abzuheben und dabei am Mobiltelefon zu bleiben. Nachdem die Frau auf der Bank mehrere 10‘000 Franken abgehoben hatte, begegnete sie in der Stadt zwei echten Polizeifunktionären der Schaffhauser Polizei, worauf sie diese ansprach und ihnen den Fall schilderte. Die ältere Frau wurde noch gleichentags von der Schaffhauser Polizei zur Bank begleitet, wo sie das zuvor abgehobene Geld wieder einzahlte.
Die unbekannten Anrufer geben sich als Polizeifunktionäre aus, sprechen meist Hochdeutsch und versuchen durch geschickte Gesprächsführung die vorhandenen Vermögenswerte in Erfahrung zu bringen. Unter dem Vorwand, dass diverse Straftaten in der Gegend begangen worden sind, wird versucht, die angerufenen Personen dazu zu bewegen, einen höheren Bargeldbetrag an die Unbekannten zu überreichen, sodass dieser „in Sicherheit“ gebracht werden kann. Mehrere Meldeerstatter berichteten der Schaffhauser Polizei, dass sie nach dem verdächtigen Telefonat von der Nummer 117 kontaktiert wurden bzw. dass sie von der unbekannten Täterschaft dazu aufgefordert wurden, auf die Nummer, mit welcher sie kontaktiert wurden, zurückzurufen, um die Echtheit der Polizeiangestellten zu überprüfen. In der Folge meldete sich jeweils eine weitere Person, die sich ebenfalls als Polizeifunktionär ausgab und die Echtheit des vorigen Gesprächspartners bestätigte.
Wer solche Anrufe erhält, wird gebeten, dies umgehend der Schaffhauser Polizei zu melden. Von einem Rückruf auf die Nummer, mit welcher angerufen wurde, wird dringend abgeraten. Es wird empfohlen, eigenhändig die Telefonnummer +41 52 624 24 24 einzugeben, eigenhändig die Notrufnummer 117 zu wählen, oder selbständig an einem Polizeischalter vorstellig zu werden. Angehörige von älteren Mitmenschen werden gebeten, diese auf die Gefahr eines Enkeltrickbetruges hinzuweisen. Insbesondere weisen wir auch darauf hin, dass die Polizei keine Personen via Notrufnummer 117 kontaktiert und auch keine Fragen zu vorhandenen Vermögenswerten im Haushalt oder auf Bankkontos stellt. Ebenso bietet sie keinen Dienst zur sicheren Vermögensverschiebung an.
Quelle: Schaffhauser Polizei
Bildquelle: Schaffhauser Polizei